Hawesko-Geschäftsführer Nikolas von Haugwitz.

Hawesko-Geschäftsführer Nikolas von Haugwitz.
© Manfred Klimek

HAWESKO übernimmt Vermarktungsplattform »Wir Winzer«

Geschäftsführer Nikolas von Haugwitz freut sich über 10.000 deutsche Weine, »die das Sortiment ideal ergänzen«.

Einer der größten Deals in der Geschichte des deutschen Weinhandels ist eben über die Bühne gegangen. Deutschlands größter Weinhändler HAWESKO hat sich knapp 66 Prozent der Anteile am erfolgreichen Online-Marktplatz »Wir Winzer« gesichert. Der Rest bleibt bei den Gründern. HAWESKO-Geschäftsführer Nikolas von Haugwitz bestätigt auf Falstaff-Anfrage die Übernahme, die mit 1. Oktober wirksam wird. Im Gespräch erklärt er die Strategie, die hinter dem Erwerb der Anteilsmehrheit steht: »HAWESKO war ja noch nicht dafür bekannt, auf deutsche Weine spezialisiert zu sein. Nun haben wir 10.000 deutsche Weine neu im Gesamtsortiment, das ist eine sehr sinnvolle Ergänzung und eine tolle Marktchance.« Über die Summe wurde Stillschweigen vereinbart. Von Haugwitz führt weiter aus, dass der Deal für HAWESKO auch technologisch hochinteressant ist. »Wir Winzer« wurde im Jahr 2011 in München als klassisches Startup-Projekt gestartet. Die Philosophie dahinter ist ein Marktplatzgedanke – die Online-Kunden können den Wein ohne Umweg über Zwischenhändler direkt beim Winzer bestellen.

Wie bei den anderen Übernahmen in der HAWESKO-Geschichte soll das acquirierte Unternehmen so unabhängig wie möglich weiter bestehen bleiben. Das Team unter der Leitung von Gründer und Geschäftsführer Sebastian Zellner soll Von Haugwitz zufolge an Bord bleiben: »Zum Kunden hin wird sich nichts ändern«. Sebastian Zellner, geschäftsführender Gesellschafter von WirWinzer: »Wir freuen uns sehr über den Einstieg der HAWESKO-Gruppe und die großartigen Chancen, die sich uns damit für die dynamische Weiterentwicklung unseres innovativen Geschäftsmodells eröffnen.«
Synergien werden lediglich auf administrativer Ebene wie beispielsweise in der Buchhaltung gesucht. Es ist zu erwarten, dass HAWESKO groß angelegte Promotions starten wird, »allerdings ohne auf Discount-Niveau abzugleiten«, schränkt Geschäftsführer Von Haugwitz ein. Es gibt noch keine konkreten Internationalisierungs-Pläne, aber wenn es so weit sein sollte liegt es nahe, dass die ersten Fühler ins deutschsprachige Ausland ausgestreckt werden.
wirwinzer.de
www.hawesko.de

Bernhard Degen
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