Gourmetguide Deutschland, Teil 9: Koi

Mit ihrem jüngsten Lokal im Zentrum Münchens haben die Gastro-Unternehmer Uli Springer und Dino Klemencic einen guten Griff getan.

 Schöner kann ein Restaurant im Zentrum Münchens kaum liegen. Am repräsentativen Wittelsbacherplatz hat sich das zweistöckige japanische Restaurant seit Sommer vergangenen Jahres im Palais Arco-Zinneberg niedergelassen. Das Lokal mit exotisch-grünen Wänden, spärlichen Lichtquellen und Tischen aus asiatischem Schwemmholz gibt sich kosmopolitisch, ein DJ auf der Galerie legt Lounge-Musik auf.

Japanisches Bistro
Mit ihrem jüngsten Lokal haben die Gastro-Unternehmer Uli Springer und Dino Klemencic, die mit ihrem populären »The Grill« im Münchner Künstlerhaus einen überregionalen Erfolg hingelegt haben, einen guten Griff getan. In der bayerischen Metropole fristet die japanische Kochkunst traditionell ein bescheidenes Dasein. Das ändert sich mit dem »Koi«, benannt nach dem sündhaft teuren japanischen Karpfen. Eigentlich will das »Koi« auch gar kein Restaurant sein, sondern eine moderne Interpretation eines Izakayas, eines japanischen Bistros.

Küchenchef Atsu Tajima – früher im Hotel Louis am Herd – versteht sein Handwerk. Der kurz gegrillte Yellofin mit Sesam und Cilantro-Vinaigrette, aber auch der pikante Tatar vom roten Thunfisch zeigen, dass im »Koi« die anspruchsvolle Kochkunst Nippons zu Hause ist. Edamame Karai – gekochte Sojabohnen mit Ingwer, Chili und Knoblauch – sind als Zwischengang ein Vergnügen. Der Lachs mit schwarzem Pfeffer, verfeinert in einer zart-runden Teriyaki-Sauce, ist exzellent. Nur bei den Nachspeisen herrscht Verbesserungsbedarf.

Die Weinkarte samt Sake besteht aus internationalen Positionen. Die Auswahl an deutschen und österreichischen Weinen ist nicht originell, aber gut.

Bewertung
Essen 43 von 50
Service 13 von 20
Weinkarte 17 von 20
Ambiente 7 von 10
Gesamt 80 von 100

Koi
Wittelsbacherplatz 1
80333 München
T: +49/(0)89/89 08 19 26
Mo.–Sa. 11–15 und 18–24 Uhr
Sonntags geschlossen
www.koi-restaurant.de

(HPS)

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Aus Falstaff Deutschland 03/14

Hans-Peter Siebenhaar
Autor
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