Gourmetguide Deutschland, Teil 9: Huckebein

Da die einstige »Terrine« als Sterne­küchenkonzept nicht funktionierte, soll sich das »Huckebein« nun als Münchner Szenelokal etablieren.

Soll noch einer behaupten, das sprichwörtliche »nomen est omen« habe keine Berechtigung: Gleich mit drei Wasserschäden mussten sich die beiden Pächter Markus Schaegger und Jens Rubbenstroth bei der Eröffnung des »Huckebein« im November 2013 herumschlagen. Wilhelm Buschs Unglücksrabe (Schaegger: »Ich find den mit seinem Likörglas einfach umwerfend!«) trug quasi seinen Teil dazu bei, was umso ­ärgerlicher war, als die Münchner gerade ­diese neue Adresse mit großem Interesse verfolgten, gehört das Restaurant doch wie das »Tantris« zum Reich von Fritz und Felix Eichbauer.

Zwei Schnitzel-Klassiker in spe
Da die einstige »Terrine« als Sterne­küchenkonzept nicht funktionierte, soll sich das »Huckebein« nun als Szenelokal etablieren, wofür Sommelier und Restaurantleiter Schaegger (früher im »Nektar« und im ­»Goldenen Kalb«) und Rubbenstroth (Küchenchef im »Lehel Bar Food Club«) wohl am ­geeignetsten erschienen. Das Ambiente wurde völlig neu gestaltet, statt dunklem Holz ­dominiert jetzt luftiges Zartgrün und helles Grau, auf der Karte finden sich Klassiker wie irische Austern (die immer als Erstes »aus« sind) oder Scampi mit Serrano-Schinken und Feldsalat, aber auch wunderbare Kombinatio­nen wie eine delikate Auberginen-Curry-Suppe mit saftiger Tafelspitz-Einlage. Die Kaninchen-Ravioli mit Artischocken überzeugen auch ohne die salzig eingelegten Tomaten, bei denen die Küche an diesem Tag vergessen hatte, das Salz zu entfernen. Das Lamm kommt saftig und auf den Punkt rosa gegart auf den Teller, das Zeug zum Klassiker haben auch die zweierlei Schnitzel, einmal Wiener Art und einmal münchnerisch mit Senf und Meerrettich. Eine Weinkarte gab es zum Testzeitpunkt noch nicht.

Bewertung
Essen 43 von 50
Service 18 von 20
Weinkarte 16 von 20
Ambiente 8 von 10
Gesamt 85 von 100

HUCKEBEIN
Amalienstraße 89
80799 München
T: +49/(0)89/54 80 46 79
Mo.–Sa. ab 17.30 Uhr
www.huckebein.com

(MT)

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Aus Falstaff Deutschland 02/14

Brigitte Jurczyk
Autor
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