Gourmetguide Deutschland, Teil 8: Don Quijote

Endlich gibt es auch in München ein spanisches Restaurant, das weitestgehend auf die übliche Folklore verzichtet und so authentisch ist wie eine Tapas-Bar in Barcelona oder Madrid.

Das »Don Qui­jote« in Altschwabing war bereits in den Sechzigerjahren eine Institution, im Souterrain der denkmalgeschützten Villa wurde ausgiebig gefeiert. Nach jahrzehntelangem Leerstand hat Andreas Fritzen das Tapas-Bar-Restaurant im rustikalen Bodegas-Stil renoviert, mit alten Kirchenbänken und Lampen aus Conquistadores-Helmen, mit einer Tapas-Bar inklusive der Glasvitrine mit den kleinen Vorspeisentellern zum Aussuchen, mit einer offenen Küche und Fliesen aus Jerez.

Über 20 Tapas
Die Speisekarte ist klein, aber fein, neben der klassischen Paella Valenciana (ab zwei Personen, frisch zubereitet) gibt es Deftiges wie Fabada, den typischen Bohneneintopf mit Blutwurst, Chorizo und Speck und ein zartes Estofado (Gulasch), Conejo (Kaninchen in Knoblauch und Rotwein), aber auch Leichtes wie eine saftige Dorade mit Thymian und Knoblauch. Wer spezialle Wünsche hat – einfach am Tag vorher anrufen und bestellen. Die mehr als 20 Tapas sind allein schon einen Besuch wert, egal, ob man sich für Pimientos de Padron (grüne Paprika mit Meersalz), wunderbare Gambas al Ajillo oder Pulpo Andres (Oktopus mit Kürbiskernöl), Chorizo al Vino (Paprikawurst in Rotwein) oder Boquerones fritos (frittierte Sardellen) entscheidet.

Auch die Weinkarte ist sehr übersichtlich strukturiert, dominiert von Rotweinen, die manche Entdeckung ermöglichen, wie etwa den Castell de les Pinyeres 2009 aus dem Montsant – am Tisch dekantiert. Der Hauswein in der Karaffe ist ausgezeichnet, genauso wie die Crema Catalan zum süßen Abschluss.

Bewertung
Essen 45 von 50
Service 15 von 20
Weinkarte 17 von 20
Ambiente 9 von 10
Gesamt 86 von 100

DON QUIJOTE
Biedersteiner Straße 6
80802 München
T: +49/(0)89/21 93 01 05
Di.–So. ab 18 Uhr
www.don-quijote-muenchen.de

(MT)

>>> Weiterlesen: Gourmetguide Deutschland, Teil 9

Aus Falstaff Deutschland 03/14

Michael Tempel
Autor
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