Gourmetguide Deutschland, Teil 7: Picnic

Ein Restaurant funktioniert auch in ­einer nicht ganz einfachen Szene wie München immer dann, wenn das Konzept stimmt.

Markus Härle ist in Schwabing mit seinem ehemaligen »Pavesi Picnic« von der Türkenstraße in die Barer Straße umgezogen, gleich gegenüber der Neuen Pinakothek. Dasselbe Viertel, ein leicht veränderter Name, »PicNic«, und die Stammkundschaft ist geblieben. Eine ungewöhnlich vielschichtige – von Studenten und Touristen über nach wie vor am Outfit erkennbare »Grüne« bis hin zu arrivierten Anzugträgern. Sie alle schätzen die überaus entspannte Art, wie hier mit dem Trend zu fleischloser Küche umgegangen wird. Weltenbummler Härle serviert asiatisch beeinflusste kleine Gerichte, etwa die erfrischend würzige Avocadocreme, indisches Papadam mit feinfruchtigen Chutneys und Joghurt oder hausgemachten Humus mit knusprigem Brot. Entspannt ist die ­Küche deshalb, weil sie auch Fleischgerichte anbietet, dezent wie etwa Dal mit Reis und Pute oder krosse Bratkartoffeln mit (oder ohne) Huhn. Ein besonderes Vergnügen sind die »Momos«, gedämpfte Teig­taschen mit ­unterschiedlichen Füllungen. Wer die ­gesamte Palette probieren möchte, wählt die mixed Momos, acht Stück mit ­Füll­un­gen von Hackfleisch über Krautsalat bis Spinat und Käse.

Dem Konzept entsprechend ist auch das Interieur: dunkelbraune Wände, schlichte Tische und Stühle, in der Mitte sogar eine Tischreihe nur mit gelben Hockern. Neben der kleinen, aber ausgesuchten Weinkarte gibt es eine Vielzahl von frisch gepressten Säften wie etwa Orange-Apfel-Ingwer, ­Rote-Bete-Apfel-Sellerie, Apfel-Karotte-­Zitrone oder veganes Mango-Lassi.

Bewertung
Essen 42 von 50
Service 17 von 20
Weinkarte 16 von 20
Ambiente 7 von 10
Gesamt 82 von 100

PicNic
Barer Straße 48
80779 München
T: +49 89 20061014
www.picnicen.de

(MT)

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Aus Falstaff Deutschland 08/14

Michael Tempel
Autor
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