Gourmetguide Deutschland, Teil 5: Biancalani

Das pfiffige deutsch-italienische Restaurant war schon immer eine gute Adresse, hat sich aber noch steigern können. Küchenchef Jan Cornelius Maier ist wieder mit Elan und neuen Ideen an seine alte Wirkungsstätte zurückgekehrt und wird jetzt von Christoph Kubenz unterstützt, der bei Juan Amador gearbeitet und im Lokal »Schaumahl« in Offenbach als Küchenchef großes Talent gezeigt hat.

Tipp: Saftiges Brasato
Der Küche gelingen temperamentvolle ­Gerichte und geschmeidige Kombinationen wie das pralle Filet vom Wildfang-Steinbutt mit Pastinake, Frühlingslauch und schwarzen Nüssen. Großartig nach vitaler Lebensfreude schmeckt das saftige Spanferkel aus dem Meersalz mit feinen Cipollini-Zwiebeln und gezupfter Maltagliati-Pasta. Eines der schönsten Gerichte auf der höchst anregenden Speisekarte ist das saftige, in Rotwein geschmorte Brasato vom Bio-Müritz-Lamm in Chianti-Classico-Sauce mit Cannellini-Bohnen, grünen Bohnen und Borlottipüree. Gut gemachte Standards mit Pasta und Risotto fallen deutlich raffinierter als beim Italiener an der Ecke aus. Bis zum Dessert – Rhabarber-Crumble-Tarte mit Vanille-Quark-Eis – vermittelt die Küche heitere Sinnlichkeit und eine deutsch-italienische Verbrüderung der Extraklasse. Zum guten kulinarischen Ton gehört auch das ausgezeichnete Olivenöl von den hauseigenen Plantagen aus der Toskana. Ein netter Service und bezaubernde junge Mitarbeiterinnen tragen zur Wohlfühl-Stimmung bei. Man findet einige gute Tropfen, doch kann die Weinkarte längst nicht mit der Küche mithalten.

Sehr zu empfehlen sind auch das dazugehörige Pasta-Lokal »Casa di Tomilaia« und die Bar – beide gleich nebenan. 

Bewertung
Essen 44 von 50
Service 17 von 20
Weinkarte 15 von 20
Ambiente 7 von 10
Gesamt 83 von 100

BIANCALANI
Walther-von-Cronberg-Platz 7–9
60594 Frankfurt
T: +49/(0)69/68 97 76 15
Mo.–Sa. 12–15 Uhr und 18–22 Uhr, So. 15–21 Uhr
www.biancalani.de

(LF)

>>> Weiterlesen: Gourmetguide Deutschland, Teil 6

Aus Falstaff Deutschland 04/13