Gourmetguide Deutschland, Teil 4: Lamazère

Die Brasserie am Stuttgarter Platz in Berlin verursacht einen regelrechten Hype.

Brasserien gibt es nun wirklich nicht viele in Berlin. Einen regelrechten Hype verursacht dafür das neue »Lamazère« am Stuttgarter Platz. Gastgeber Régis Lamazère schafft es, die Klassiker der französischen Küche wie Oeuf Cocotte, Confit de porc, Cassoulet oder Ratatouille authentisch zu präsentieren.

Zeitlich begrenztes Vergnügen
Die Karte wechselt fast täglich, das Tatar ist perfekt – entweder roh oder für ein paar Sekunden auf beiden Seiten scharf angebraten. Das Cote de boeuf, mit einem Kilogramm Fleisch, ist vorzüglich, aber zu zweit nicht zu schaffen. Régis versteht sein Handwerk so gut, dass ihm die Gäste die Türen einrennen und er seine Tische mehrmals pro Abend vergibt – dafür darf man dann eben leider nicht den ganzen Abend sitzen bleiben, sondern muss den Tisch für die nächste Reservierung räumen. Die zeitliche Einschränkung passt zwar so gar nicht nach Berlin – aber derzeit ist der Ansturm so groß, das es nicht anders geht. Und schließlich hatten Régis Eltern damit bereits ihre Erfahrungen in ihrem feinen Gourmetrestaurant in Paris gemacht.

Authentisch ist auch die in gusseisernen Cocottes servierte Menüfolge, die von der Schiefertafel ausgewählt und nonchalant erklärt wird: Alles andere als zwei oder drei Gänge wäre Frevel, in Frankreich ist Essen eben Kultur. Der charmante Service bringt unkomplizierte Weine aus dem Bordelais, dem Burgund und Südfrankreich. Zu empfehlen sind die offenen Hausweine, die wunderbar zur Vorspeisenplatte mit verschiedenen Schinken und Würsten passen.

Natürlich gibt es auch ein gutes Käsebrett. Und wer Lust auf einen Digestif hat, findet ihn bei Régis oder drei Hausnummern weiter im »Galander«, derzeit eine der besten Bars in Berlin.

Bewertung
Essen 44 von 50
Service 17 von 20
Weinkarte 16 von 20
Ambiente 9 von 10
Gesamt 86 von 100

LAMAZÈRE
Stuttgarter Platz 18
10627 Berlin
T: : +49/(0)30/31 80 07 12
Di.–So. 18–2 Uhr
brasserie@lamazere.de

(NR)

>>> Weiterlesen: Gourmetguide Deutschland, Teil 5

Aus Falstaff Deutschland 03/14

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