Das deutsch-österreichische Gemeinschaftsprojekt hat bereits nach wenigen Monaten in Berlin eingeschlagen wie damals das WM-Spiel 1978 in Cordoba.
Das liegt vor allem an den Betreibern Willi Schlögl und Gerhard Retter, beide bekannte Spitzensommeliers, die den Restaurantbetrieb leger und lässig leiten. Lukas Mraz, Spross des bekannten Wiener Gastrounternehmens Mraz und Sohn, macht als Hintermann einen fantastischen Job. Sein Tatar vom Rind – serviert im Backpapier – ist bereits jetzt legendär, perfekt abgestimmt und herrlich würzig. Viele Besucher bestellen das Gericht ein zweites Mal.
Authentisches im Karton
Die Blutwurstpizza sucht in der Hauptstadt ihresgleichen, eine wunderbar authentische Sache im Pizzakarton – mit tollen Geschmacksaromen von sehr guter Blutwurst, Roter Bete und Meerrettich. Der Räucheraal mit Mango und Pak Choi ist ein weiteres Erlebnis. Auch der Tafelspitz im Wrap ist alles andere als eine affektierte Mode-Idee, sondern kommt extrem aromatisch und fein abgestimmt daher.
Auch die Weine spielen eine Hauptrolle. Schlögl und Teilzeit-Berliner Retter verführen zu raffinierten Entdeckungen, bringen ihr opulentes Fachwissen im Doppelpass spielerisch an den Mann. 40 Winzer aus Österreich und Deutschland präsentieren im Wechsel 60 biodynamische Weine im offenen Ausschank.
Mit im Team sind außerdem Christof Ellinghaus, Betreiber des Musiklabels City Slang, und Filmregisseur Jan-Ole Gerster. Das Potenzial zur Kult-Bar ist damit gegeben, oft geht es bis in die frühen Morgenstunden. Die »Cordobar« ist eben ein Abenteuer, auf das man sich einlassen muss. Uns gefällt’s! So sieht kreative Gourmetküche von heute aus.
Bewertung
Essen 45 von 50
Service 17 von 20
Weinkarte 18 von 20
Ambiente 8 von 10
Gesamt 88 von 100
CORDOBAR
Große Hamburger Straße 32
10115 Berlin
T: +49/(0)30/27 58 12 15
Di.–Sa. von 17–2 Uhr
bar@cordobar.net
www.cordobar.net
(NR)
>>> Weiterlesen: Gourmetguide Deutschland, Teil 3
Aus Falstaff Deutschland 01/14
