© Riedel Glas

Fünf Fragen an Maximilian Riedel

Die Dekanter von Riedel zählen nicht nur zu den Design-Ikonen, sie sind ebenso funktional. Maximilian Riedel stellt die Kollektion vor.

Das Haus Riedel bietet dem Weinfreund eine schier unerschöpfliche Menge an ebenso funktionellen wie formschönen Dekantern. Designs wie »Amadeo«, »Ayam«, »Cornetto«, »Curly Pink«, »Horn« oder »Mamba« zählen längst zu den Design-Ikonen aus Kufstein. Falstaff bat Riedel-Chef Maximilian Riedel zum Gespräch:

Falstaff: Die Maxime von Riedel lautet ja: »Unsere Dekanter sind ein Must-have für jeden Weinliebhaber.« Was macht Ihre Karaffen denn so unverzichtbar? 
Maximilian Riedel: Ich bin der Meinung, dass alle Weine dekantiert werden sollten. Egal ob jung, alt, Rot-, Rosé- oder Weißwein. Wir dekantieren auch manchmal gerne Champagner. Das Dekantieren öffnet eine zusätzliche Dimension und gibt dem Wein die Möglichkeit, sich absolut perfekt zu präsentieren.

Zuletzt wurden erstmals dezidiert auch Dekanter für Halbbouteillen als »Mini Limited Edition«-Kollektion aufgelegt. Was hat Sie zu diesem Schritt bewogen?
Die Anfrage kam ursprünglich aus der Gastronomie. Ein exklusives Restaurant in London hatte darum gebeten, und es hat sich als großer Erfolg erwiesen. Es werden immer mehr Halbflaschen in der Gastronomie verkauft, besonders in der Zwei- bis Drei-Sterne-Gastronomie. Auch die handliche Größe ist für den Gastronomen ideal, weil er den Dekanter auch auf einem kleinen Tisch einstellen kann. Und Endverbraucher lieben die Minis ebenfalls, weil sie unkompliziert in der Verwendung sind.

Mit der neuen »Kollektion M« haben Sie fünf neue Dekanter-Formen präsentiert, die stilistisch auf klassische, englische Karaffen des 19. Jahrhunderts Bezug nehmen und mit sehr klaren Linien brillieren. Diese Serie ist auffällig einfach in der Handhabung, die Dekanter passen in den Kühlschrank und in den Geschirrspüler. Zielen Sie hier auf ein jüngeres Publikum ab, das sich dem Thema Wein eher entspannt annähert?
Die »M«-Kollektion ist im Gegensatz zu unseren Dekantern mit Doppel-Dekantierfunktion für ältere und filigrane Weine gedacht. Die klare Form wühlt den Wein nicht auf. Sie sind aber tatsächlich auch für ein Publikum ersonnen, das formschöne Karaffen mit einfacher Handhabung bevorzugt.

Mit der Karaffe namens »Girafe« haben Sie einen Dekanter für gereifte Weine geschaffen. Was sind die speziellen Vorteile dieser eleganten Kreation?
Ich liebe alte Weine. Eine lästige Begleit­erscheinung gereifter Weine ist aber das Problem der Ablagerungen, des Depots. Ich wollte daher eine Form kreieren, die diese Separierung übernehmen kann. Mit »Girafe« ist das gelungen. Die Form ermöglicht eine Verdichtung in den Rundungen an der Basis des Dekanterhalses, an der Schulter sozusagen, und verhindert, dass die Sedimente mit dem Wein ausfließen. Das Problem störender Ablagerungen im Weinglas ist damit gelöst.

Eine persönliche Frage zum Abschluss: Welcher Riedel-Dekanter ist Ihr persönlicher All-Time-Favorit?
Die »Eve« – aber das Besondere unserer Dekanter-Kollektion ist, dass sie für jeden Geschmack und jede Gelegenheit das richtige Instrument anbietet. Und so wähle ich auch aus – je nach Wein und Stimmung.

Erschienen in
Falstaff Nr. 09/2020

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Peter Moser
Peter Moser
Wein-Chefredakteur Österreich
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