Frankreich: Attacke gegen Weinstock-Krankheiten

Die Weinindustrie erklärt den Kampf gegen gefährliche Krankheiten wie Esca und Eutypiose zur obersten Priorität.

Eine Milliarde Euro kosten tödliche Weinstock-Krankheiten jedes Jahr die französische Weinbranche, schätzt das Französische Weininstitut (IFV). Über 100.000 Hektar Rebfläche wurden allein 2014 durch Krankheiten betroffen. Jetzt kommt der Kampf gegen Esca, Eutypiose und Co. ganz oben auf die Prioritätenliste der Weinindustrie – nicht nur in Frankreich, sondern in ganz Europa. Das meinte IFV-Generaldirektor Pierre Van Ruyskensvelde gegenüber decanter.com.

Wie das genau geschehen soll, bleibt aber unklar: Gegen die durch Pilze verursachten Krankheiten gibt es kaum eine Chance auf Bekämpfung. Fungizide können maximal die Auswirkungen abschwächen, aber die Rebstöcke nicht retten. In vielen Ländern laufen umfangreiche Studien zu dieser Problematik, die sich auch international immer mehr manifestiert. In Frankreich sieht man einen Mitgrund für die größere Ausbreitung von Rebstock-Krankheiten etwa im Verbot des giftigen Natriumarsenit, das 2001 in Kraft trat.

Die gefährlichen Holzpilze haben in den Weinbauregionen übrigens ganz unterschiedliche Bedrohungspotenziale: Während das Burgund etwa völlig verschont blieb, schätzt man im Loiretal den Schaden auf zehn bis 15 Prozent der jährlichen Erntemnege. Betroffen sind hier vor allem die Rebsorten Sauvignon Blanc und Cabernet Franc. Die Handelsorganisation InterLoire schätzt den Ernteausfall in Europa aufgrund von Rebstockkrankheiten auf etwa fünf Prozent.

Links:
www.vignevin.com

www.vinsvaldeloire.fr

(Redaktion)

Foto © »ESCA Blattsymptom 1« von Bauer Karl - Eigenes Werk (Originaltext: Eigenes Foto). Lizenziert unter CC BY 3.0 at über Wikimedia Commons

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