© Daniel Kunzfeld Photography

»Frank Rosin«: Von der Imbissbude zur Spitzenküche

Starkoch Frank Rosin erzählt über seinen Aufstieg in die Koch-Elite, prägende Gerichte seiner Kindheit und was er an der heutigen Jugend gar nicht versteht.

Als Sohn einer Imbissbudenbesitzerin und eines Lieferanten für Gastronomiebedarf lernt Frank Rosin das Restaurantgeschäft schon als Teenager kennen. Seine ersten Erfahrungen als Koch sind geprägt vom rauen Umgang in den Küchen – ob im einfachen Ruhrpott-Lokal oder auf einer Luxusyacht. All das erzählt Rosin in seiner neuen Biographie »Ehrlich wie ՚ne Currywurst«. Falstaff traf den Sternekoch zum Gespräch.

Falstaff: Sie wurden bereits als Jugendlicher ins Familiengeschäft eingebunden. Welche Vor- oder Nachteile empfanden Sie dabei?
Frank Rosin: Ein Nachteil war sicherlich, dass ich um meine Freizeit kämpfen musste, dafür war ich aber im Alter von 18 Jahren schon recht gut aufgestellt und hatte bereits Erfahrung im Arbeitsleben gesammelt. So konnte ich mich mancher Herausforderung leichter stellen.

Was konnten Sie daraus für für Ihren Lebensweg mitnehmen?
Dass der Weg das Ziel ist.

Gibt es ein Gericht aus Ihrer Kindheit, das Sie geprägt hat?
Ganz klar die Königsberger Klopse meiner Großmutter. Sie sind auch heute noch eines meiner absoluten Lieblingsgerichte. Und auch wenn ich das Originalrezept von ihr bekommen habe, erreiche ich doch nicht denselben Geschmack, ihre Klopse waren einfach ganz besonders.

Was verstehen Sie an der heutigen Jugend nicht?
Diese Frage kann ich so nicht beantworten. Letzten Endes hat jede Generation eine sehr eigene Sicht der Dinge, die vielleicht für die Generation davor nicht immer nachvollziehbar ist. Die Zeiten ändern sich und Werte, die beispielsweise in der Generation meiner Eltern noch wichtig waren, haben im Laufe der Zeit vielleicht auch begründet an Bedeutung verloren.

Welchen Trend finden Sie hingegen spannend?
Zeitgerechte Arbeit.

Was würden Sie jungen ambitionierten Köchen raten?
Ich würde jungen Köchen raten, sich umfassend ausbilden zu lassen, sich möglichst von Anfang an breit aufzustellen, anders als es zu meiner Ausbildungszeit noch gemacht wurde.

Wie sind Sie zum TV gekommen?
Ich hatte schon früh das Bewusstsein dafür, dass Vermarktung ein sehr wichtiger Faktor ist, um den Verkauf anzukurbeln. Hierfür bietet das TV eine gute Plattform.

Wie sehr hat sich ihr Leben durch die TV-Präsenz verändert?
Ich bin dadurch zu einer öffentlichen Person geworden. Das hat auf der einen Seite natürlich einige Vorteile, auf der anderen aber auch ganz klare Nachteile.

Wo gibt es die beste Currywurst und wie essen Sie sie am liebsten?
Meiner Ansicht nach gibt es die beste Currywurst grundsätzlich im Ruhrgebiet, im Speziellen im »Glückaufgrill« in Dorsten.

Waren Sie schon einmal bei einem Wiener Würstlstand?
Nein, ich muss gestehen, dort war ich noch nicht.

Wie stehen Sie zur österreichischen Küche?
Ich finde die österreichische Küche hervorragend und auch spannend. Vor allem die klassischen Mehlspeisen wie zum Beispiel Kaiserschmarrn und Salzburger Nockerln haben es mir angetan. Mit meinem Kollegen Alexander Kumptner habe ich ja auch jemanden an der Seite, der dies immer mal wieder zelebriert.

Glauben Sie, hält der Trend zur nachhaltigen, regionalen Küche an?
Die Frage ist, wer macht die Trends? Sind es die Köche oder die Journalisten?

Warum sollten die Leser Ihr Buch kaufen?
Damit die Menschen, die sich für die Person Frank Rosin interessieren, mich besser kennenlernen und einordnen können. Und zum anderen, um zu verstehen, was es bedeutet und erfordert, um im Beruf wirklich erfolgreich zu sein.

© ecoWing Verlag

Frank Rosin mit Andreas Hock
Ehrlich wie ՚ne Currywurst

ecoWing Verlag
Gebunden, 192 Seiten
24 Euro

Marlene von Dallwitz
Marlene von Dallwitz
Redakteurin
Mehr zum Thema