Fußball-Star Manuel Neuer. 

Fußball-Star Manuel Neuer. 
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»Forsthaus Valepp«: Manuel Neuer darf Hüttenwirt werden

Der Kapitän der deutschen Fußballnationalmannschaft hat sich in ein Forsthaus in den Schlierseer Bergen verliebt. Mit dem Gastronomen Johannes Rabl übernimmt er das denkmalgeschützte Objekt als Pächter. Für Umbau und Betrieb gibt es allerdings strenge Auflagen.

Wer nichts wird, wird Wirt… und wer schon was ist, manchmal auch – siehe Til Schweiger oder Lukas Podolski. Aber auch beim FC-Bayern-Star und Nationaltorwart Manuel Neuer ist kaum anzunehmen, dass er eines Tages selbst am Zapfhahn steht oder eigenhändig um zehn Uhr zur Hüttenruhe im »Forsthaus Valepp« das Licht ausschaltet. Fest steht jedoch: Er darf das denkmalgeschützte Gebäudeensemble Baujahr 1841 übernehmen und betreiben – für die nächsten 99 Jahre. So lauten die Bestimmungen für das Erbpachtrecht des Forsthauses in den Schlierseer Bergen.

Auf diese Lösung nun hat man sich nach längerem Hin und Her geeinigt. Das Objekt ist Eigentum der Bayerischen Staatsforsten und stand acht Jahre lang leer. Umso dankbarer müsste man eigentlich sein, dass sich nun endlich ein neuer Pächter gefunden hat. Dies ist aber nicht Manuel Neuer allein, der sich auf dem Rad in die Valepp verfahren, das Forsthaus entdeckt und seinem Freund und Nachbarn am Tegernsee, dem Gastronom Johannes Rabl (»Leeberghof«, »Lieberhof«) davon erzählt hatte. Deswegen ging bei Heimatschützern die Sorge vor einer »Tegernseeisierung« um, dass etwa aus dem Forsthaus eine Nobelherberge für geschlossene Gesellschaften entstehen könnte.

Gleich drei Vereine – der Verein zum Schutz der Bergwelt, der Bund Naturschutz und der Landesverein für Heimatpflegehatten im bayerischen Landtag eine Petition eingereicht, um eine Übernahme von Neuer und Rabl zu verhindern. Nicht zuletzt auf Vermittlung der Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU) aber hat man die Entscheidungsträger zusammengebracht – in Sachen Baurecht hat auch die Gemeinde Schliersee ein Wörtchen mitzureden – und alsbald hat der Haushaltsausschuss des Landtags einstimmig grünes Licht für das Projekt gegeben.

Die Auflagen für den künftigen Betrieb haben es in sich: Wie es heißt, soll der Parkplatz auf 34 Stellplätze verkleinert werden und die Schranke der Mautstraße der Staatsforsten vom Tegernsee nach dem 100. Auto zu bleiben. Im Winter soll die Zufahrstraße ganz gesperrt sein, sodass ein Shuttlebus für die Übernachtungsgäste der maximal zwölf Zimmer im Einsatz sein muss. Vertraglich ebenfalls abgesichert ist, dass es in dem bodenständigen Wirtshaus ein warmes Essen inklusive Getränk für € 14,90,- geben soll. Wie bei diesen Vorgaben die dem Vernehmen nach vier bis fünf Millionen Euro, die in das heruntergekommene Objekt für Sanierung und Anbauten investiert werden sollen, wieder erwirtschaftet werden können, ist schleierhaft. Aber Manuel Neuer und Johannes Rabl haben ja 99 Jahre Zeit dafür.   
 

Matthias Ring
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