Die Falstaff Newcomer des Jahres 2022: Johannes und Christoph Schneider vom Weingut am Schlipf

Die Falstaff Newcomer des Jahres 2022: Johannes und Christoph Schneider vom Weingut am Schlipf
© Klaus Polkowski

Falstaff Wein-Trophy 2022: Die Sieger

Das zweite Mal in Folge durchkreuzte die Corona-Pandemie die Pläne, die Siegerinnen und Sieger der Falstaff Weintrophy Deutschland mit einem großen Fest zu feiern. Geehrt wurden die diesjährigen Preisträger nun dennoch – anlässlich einer festlichen Urkundenübergabe an der jeweiligen Wirkungsstätte der zu Ehrenden.

Die Sonne war gerade dabei unterzugehen, als Johannes und Christoph Schneider in Weil am Rhein die Urkunde zum Titel »Falstaff Newcomer des Jahres 2022« in ihren Weinbergen entgegen nahmen. Zwar begleitete kein Applaus die Übergabe des Preises, doch die in Abendlicht getauchte Stadt Basel im Hintergrund schuf ebenfalls eine stimmungsvolle Atmosphäre. Als die beiden Youngster einen Schluck ihres neuen Parzellen-Weißburgunders »Manyer« servierten, stieg zudem die Laune. Und beim anschließenden Abendessen ließ es sich Vater Claus Schneider nicht nehmen, mit einem taufrischen 1990er Gutedel und einem würzigen 2010er Pinot noir die Reifefähigkeit der Weine aus der Lage Weiler Schlipf zu demonstrieren. »Schlipf« übrigens, weil die Auflage aus schwerem Ton bei andauerndem Regenwetter über dem Kalkstein hinweg»schlipft«, also davongleitet.

Christoph und Johannes Schneider, Weingut am Schlipf, Weil am Rhein (Baden), weingut-am-schlipf.de

Nominiert waren ebenfalls:

Der Reiseroute des Falstaff-Redakteurs geschuldet nahm die Falstaff Winzerin des Jahres 2022 ihre Urkunde nicht an der Mosel, sondern in Rheinhessen entgegen: Eva Clüsserath-Wittmann pendelt bekanntlich zwischen dem Wohnsitz der Familie in Westhofen, und ihrem eigenen Weingut in Trittenheim. Die nahezu 150-köpfige Falstaff-Jury hatte sich in einem anonymem Voting für die 45-jährige entschieden, die den schwierigen Spagat meistert, in Rheinhessen Ehefrau und Mutter und an der Mosel Weingutsleiterin zu sein. Bei der Übergabe der Urkunde ließ es sich die Siegerin nicht nehmen, ihre aktuellen Weine zu präsentieren: von einem bemerkenswert präzisen und dichten Gutsriesling über den tiefgründigen trockenen Lagenwein aus der Apotheke bis hin zum wunderbar straffen, idealtypisch saftigen Kabinett. Die Probe klang, wie könnte es anders sein in Westhofen, mit den GGs aus Morstein und Brunnenhäuschen aus.

Eva Clüsserath-Wittmann, Weingut Ansgar Clüsserath, Trittenheim (Mosel), ansgarcluesserath.de

Nominiert waren ebenfalls:

Seit 2008 arbeitet Magdalena Brandstätter in einem der besten Restaurants Deutschlands, doch schon nach zwei Wochen hatte sie das Gefühl, als hätte sie »nie woanders gearbeitet«. Das Drei-Sterne-Haus »Waldhotel Sonnora« in der Eifel ist mit den Jahren zu ihrer Heimat geworden – auch im wörtlichen Sinn, schließlich wohnt sie zusammen mit ihrem Mann, dem Küchenchef Clemens Rambichler, und ihrer kleinen Tochter direkt unter dem Restaurant. Zusammen mit Rambichler übernahm sie das »Sonnora« mitten in der Pandemie, eine Entscheidung, die sie nicht einen Moment lang bereut hat. Für ihre wohlsortierte Weinkarte mit rund 750 Positionen legt sie den Schwerpunkt auf das alte Europa, insbesondere auf Rieslinge und Burgunder, und hat dank ihrer charmanten Überredungskünste rare Flaschen aus so mancher Winzer-Schatzkammer im Programm. Ein Glück für Gourmets, wenn sich vollendetes Weinwissen mit Haute Cuisine in Perfektion aufs Vortrefflichste verbinden. 

Magdalena Brandstätter, Waldhotel Sonnora, Dreis (Eifel), https://www.hotel-sonnora.de/team

Nominiert waren ebenfalls:

Ulrich Sautter
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Wein-Chefredakteur Deutschland
Philipp Elsbrock
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Autor
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