Bayern bangen um ihr Jahreshighlight.

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Fällt das Oktoberfest 2021 wieder aus?

Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter hat sich dazu geäußert – was er sagt, macht wenig Mut.

Es wäre erneut eine geplatzte Seifenblase. Nachdem das Münchner Oktoberfest schon im vergangenen Jahr aufgrund der Corona-Pandemie nicht stattfand, droht auch in diesem Jahr das Aus. Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter hat sich im Interview mit der Bild-Zeitung jetzt positioniert. »Ich ging letztes Jahr fest davon aus, dass es die Wiesn 2021 geben wird. Die Hoffnung wird von Woche zu Woche schwächer, wenn man ehrlich ist«, sagte Reiter der Zeitung. »Stand heute könnte es nach den geltenden Regelungen nicht stattfinden.« Ähnlich äußerte sich Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner gegenüber der Zeitung. Er könne sich »selbst bei bester Betrachtung keine Situation vorstellen, in der eine Wiesn sicher durchführbar wäre.«

Das klingt niederschmetternd. Eine erneute Absage würde nicht nur den Münchner Tourismus hart treffen – einer Untersuchung zufolge entspricht das größte Volksfest der Welt einem Wirtschaftswert von 1,23 Milliarden Euro für die Stadt. Fast eine halbe Milliarde Euro gaben die Besucher 2014 allein auf dem Oktoberfest aus, hinzu kommen Übernachtungen, Einkäufe und andere Faktoren. Von finanziellen Auswirkungen abgesehen wäre die Absage erneut ein trauriges Symbol, wie schwer die Pandemie das menschliche Zusammenleben beeinträchtigt – und dass trotz massiver Anstrengungen weltweit eine Rückkehr zur Normalität frühestens 2022 möglich ist.

Immerhin eine kleine Hintertür ließ Reiter offen. »Da müssten schon erdrutschartige Impfbewegungen stattfinden, dass es tatsächlich noch funktionieren kann.« Bislang ist die Wiesn für die Zeit vom 18. September bis 3. Oktober geplant. Die Hoffnung stirbt zuletzt.  

Update, 3. Mai, 16 Uhr: Vor wenigen Minuten haben Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder das diesjährige Oktoberfest abgesagt. Wegen der Corona-Pandemie findet es auch 2021 nicht statt. Alternativen zum Volksfest würden geprüft, so Reiter. 

Philipp Elsbrock
Philipp Elsbrock
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