Experte: Moselbrücke widerspricht EU-Standards

Die Kritiker des umstrittenden Großprojektes erhalten jetzt neuen Aufwind.

Der schwelende Streit um das Großprojekt Hochmoselbrücke zwischen den Gemeinden Ürzig und Zeltlingen-Rachtig dürfte jetzt neuen Zündstoff erhalten: Der renommierte Ingenieur- und Hydrogeologe Rafig Azzam, der zuletzt im Dezember 2014 mit einer Anzeige gegen den Bau aufhorchen ließ, meldete sich nun mit einer brisanten Äußerung zu Wort. Seiner Meinung nach würde das Sicherheitskonzept zur Brücke gegen EU-Standards, konkret gegen den Eurocode 7, der zum Beispiel den Baugrund regelt. Das berichtet decanter.com.

Azzam habe sich demnach kürzlich auch mit Vertretern lokaler Behörden getroffen und dort seine Sicherheitsbedenken erneut geäußert. Besonders die Errichtung von Pfeilern auf dem kriechenden Hang der Eifelseite lehnt der Experte als »inakzeptabel« ab.

Die neue Expertise Azzams dürfte Wasser auf die Mühlen der Gegner des Großprojektes Hochmoselbrücke sein. Unter den kritischen Stimmen befinden sich auch viele von Winzern: Die Brücke und die zugehörigen neuen Straßen sollen durch eines der wohl weltbesten Riesling-Gebiete führen. Bio-Winzer Rudolf Trossen bezeichnete die Folgen in einem »taz«-Interview kürzlich als »60 Meter breite Schneise der Verwüstung«.

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(Sascha Bunda)

Sascha Bunda
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