Insekten: Ekelalarm oder Essen der Zukunft?

Insekten: Ekelalarm oder Essen der Zukunft?
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EU erlaubt Lebensmittel aus Insekten

Zum Einsatz kommen Grillen, Getreideschimmelkäfer und Co. in Schokolade, Pizza und Soßen.

Im DACH-Raum gilt das Essen von Insekten als ungewöhnlich. Einem Bericht der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) zufolge dienen Insekten aber rund zwei Milliarden Menschen weltweit als Nahrungsquelle.

Jetzt hat die EU-Kommission die Hausgrille in Pulverform als neuartiges Lebensmittel zugelassen, wie aus dem Amtsblatt der Europäischen Kommission hervorgeht.

Bereits 2019 hat das vietnamesische Unternehmen Cricket One Co. Ltd. einen Antrag auf die Zulassung des Grillenpulvers gestellt. In der Folge hat die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit das Pulver geprüft und kam zu dem Schluss, dass der Einsatz unter den vorgeschlagenen Verwendungsbedingungen in den angegebenen Mengen sicher ist. Die Freigabe der EU erfolgt am 24. Jänner 2023.

Getreideschimmelkäfer als Paste oder Pulver

Auch die Larven von Alphitobius diaperinus (Getreideschimmelkäfer) dürfen in gefrorener, pastenartiger, getrockneter und pulverisierter Form verzehrt werden. Die Verarbeitung dieser ist vorerst der Firma Ynsect NL B. V. vorbehalten.

Ebenfalls zugelassen wurden fermentiertes Erbsen- und Reisprotein der Firma MycoTechnology, Inc. sowie ein Vitamin-D2-Pilzpulver der Firma Monterey Mushrooms Inc. 

Acheta domesticus darf in folgende Speisen

Das wissenschaftliche Gutachten bietet folglich ausreichende Anhaltspunkte dafür, dass teilweise entfettetes Pulver aus Acheta domesticusbei Verwendung in Mehrkornbrot und -brötchen, Crackern und Brotstangen, Getreideriegeln, trockenen Vormischungen für Backwaren, Keksen, trockenen gefüllten und ungefüllten Erzeugnissen aus Teigwaren, Soßen, verarbeiteten Kartoffelerzeugnissen, Pizza, Erzeugnissen aus Teigwaren, Molkenpulver, Fleischanalogen, Suppen und Suppenkonzentraten oder -pulver, Snacks auf Maismehlbasis, bierähnlichen Getränken, Schokoladenerzeugnissen sowie Snacks außer Chips sowie Fleischzubereitungen finden kann.

Allergiker sollten aufpassen

Die Behörde empfiehlt allerdings, die Allergenität der Hausgrille weiter zu erforschen, da allergische Reaktionen bei Personen, die gegen Krebstiere, Weichtiere und Hausstaubmilben allergisch sind, ausgelöst werden könnten.


Julia Emma Weninger
Julia Emma Weninger
Chefredakteurin Online
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