Genau genommen handelt es sich beim Mehlwurm um keinen Wurm, sondern um eine Käferlarve. Abgesehen von der irreführenden Bezeichnung gelten die Tierchen aber als zukunftsträchtige Proteinquelle, die die menschliche Ernährung nachhaltig verändern könnten. Das erkannte nun auch die EU und hat erstmals basierend auf einer wissenschaftlichen Bewertung durch die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit die Zulassung zum Lebensmittel für ein Insekt erteilt. Medienberichten zufolge soll damit künftig der Verzehr von getrockneten gelben Mehlwürmern erlaubt sein. Die formelle Bestätigung der Entscheidung soll in den kommenden Wochen erfolgen.
Superfood
Der zwei bis zweieinhalb Zentimeter lange Wurm kann laut EU-Kommission als Imbiss oder als Zutat verwendet werden, beispielsweise in Burger-Patties oder Keksen. Als Fleisch-Alternative und hochwertiger Eiweißlieferant sind Mehlwürmer insbesondere unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit relevant. Nicht nur aufgrund ihrer mit Fleisch oder Fisch vergleichbaren Nährstoffbilanz, sondern auch durch ihre hohe Futterverwertungseffizienz sowie die geringen Mengen an Treibhausgasen und den niedrigeren Wasserverbrauch bei der Zucht. Außerdem haben Mehlwürmer keine großen Platzansprüche und sind hinsichtlich ethischer Aspekte – Stichwort Schmerzempfinden – gegenüber gängiger Nutztiere klar im Vorteil.
Buchtipp und Rezepte
Wie man Mehlwürmer und andere Insekten kulinarisch »inszenieren« kann, zeigen Christian Bärtsch und Adrian Kessler in ihrem im AT Verlag erschienen Buch »Grillen, Heuschrecken & Co.«
Hier drei Gerichte daraus:
