Erste Focacceria in Hamburg: »Bonassola«

Die Brüder Koral und Onur Elci servieren das ligurische Fladenbrot in Bestform und Variation.

Seit 2009 kapern die Hamburger Jungs von der Kitchen Guerilla fremde Restaurants, Locations und Küchen, geben kulinarische Popup-Gastspiele und legendäre Genussabende, bereits 2010 gab es den Leaders Club Award für das außergewöhnliche Konzept der Köche ohne Küche. Mit null Euro Startkapital und tausend Ideen fingen die Gründer Koral und Onur Elci und Olaf Deharde an, heute sind sie sind sie bekannt für ihre großartige Gastro-Events, bringen die Leute zusammen und an die Tische, zu ihren Kunden gehören u.a. Otto Gourmet, Yeni Raki und Pilsener Urquell.

Soziales Engagement
Für das ZDF wandelten die Köche auf den Spuren des Kimchi in Südkorea, kochten aber auch vor der Kamera mit Flüchtlingen aus Lampedusa und in Ungarn. Politisches und gesellschaftliches Engagement gehören für die Kitchen Guerilla dazu, so bitten sie seit 2012 jedes Jahr zur Weihnachtszeit zum Social Bakery – Apfelstrudel Day, der Erlös aus der vielbesuchten Veranstaltung im »Altes Mädchen« kommt sozialen Projekten zugute.

Ligurischer Handwerkskunst
Die Brüder Elci überraschen jetzt mit einer neuen Gastro-Idee, die in dieser Woche eröffnet: das »Bonassola« in Ottensen ist Hamburgs erste Focacceria. Onur und Koral Elci legen auch hier Wert auf die Philosophie der Kitchen Guerilla: beste Zutaten, höchste Qualität, authentische Produkte und traditionelle Zubereitung werden im »Bonassola« groß geschrieben, Koral erklärt: »Unsere Focacce werden nach ligurischer Handwerkskunst gebacken, die wir selber in Ligurien von den Besten vor Ort erlernen durften. Die Focacce aus Ligurien sind flacher und knuspriger als in anderen Regionen. Der Teig ist dort nicht so fett und massig – die perfekte Grundlage für eine leckere Focaccia, egal ob mit Käse, Aufschnitt, Gemüse oder ohne Belag, als eine Art Fladenbrot.«

Aperitivo-Kultur
Ob zum Frühstück oder als mediterrane Variante zum Pausenbrot – zur Auswahl stehen nicht nur herzhafte, sondern auch süße Focacce. Ab Mittag stehen außerdem herzhafte »Tortas« auf der Karte und zum Nachmittagskaffee wird hausgemachter Kuchen gereicht. »Ab 16 Uhr wollen wir mit unseren Gästen die italienische Aperitivo-Kultur pflegen: Dann lassen wir den Feierabend wie in Italien mit einem guten Glas Wein oder einem Aperitif-Cocktail ausklingen«, erklärt Onur.

»Schwebender« Kaffee
Und auch an die weniger Begüteten haben die Brüder wieder gedacht: bei »Bonassola« führen sie den neapolitanischen Brauch des »caffé sospeso« ein – auf Deutsch: schwebender Kaffee. Der Kunde bezahlt zwei Kaffees und trinkt nur einen. Der Zweite wird auf die große Tafel im Laden geschrieben. Hilfsbedürftige können dann einen der »schwebenden« Kaffees in Anspruch nehmen. Onur ergänzt: »Das ist eine würdige Art zu spenden, denn so braucht keiner um Almosen zu betteln. Der Bedürftige fragt am Tresen diskret nach einem Kaffee.«

»Bonassola«
Große Rainstraße 20
22765 Hamburg

Öffnungszeiten: Mo-So: 8 bis 22 Uhr

www.focacceria-bonassola.com
www.facebook.com/focacceriabonassola

(Von Stevan Paul – www.nutriculinary.com)

Stevan Paul
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