Erdbeer- und Spargelernte für 2023 in Gefahr
Im Jahr isst jeder Deutsche rund 1,5 Kilogramm Spargel und 3,7 Kilogramm Erdbeeren – doch in diesem Jahr könnte es weit weniger regionales Obst und Gemüse werden.
Die hohen Energiepreise machen den Landwirten in Deutschland weiterhin zu schaffen und haben große Auswirkungen auf den regionalen Obst- und Gemüseanbau. Laut Bauernpräsident Joachim Rukwied bleiben bei manchen Landwirten sogar die Gewächshäuser leer, weil sie aufgrund der exorbitant gestiegenen Energiekosten nicht mehr kostendeckend arbeiten können und sich die Produktion entsprechend nicht mehr lohnt.
Darüber hinaus sorgt auch der Mindestlohn von zwölf Euro dafür, dass vor allem die deutsche Erdbeer- und Spargelproduktion in Gefahr ist. Supermärkte greifen laut »Deutschem Bauernverband« demnach immer häufiger auf Ware aus dem Ausland zurück. So konnte beispielsweise im vergangenen Jahr Spargel aus Italien für drei Euro pro Kilogramm verkauft werden, während der durchschnittliche Preis für deutschen Spargel bei rund zwölf Euro lag. Bei den Erdbeeren ergibt sich ein ähnliches, wenn auch abgeschwächtes, Bild: Während regional angebaute Ware rund 7,60 pro Kilogramm kostete, sind importierte Früchte im Angebot auch mal für sechs Euro pro Kilogramm zu bekommen.
Laut »Deutschem Bauernverband« besteht bei den aktuellen Energie- und Lohnkosten die reelle Gefahr, dass die Spargel- und Erdbeerproduktion aus Deutschland verschwindet. Aktuell werden in Deutschland pro Jahr rund 113.100 Tonnen Spargel und 96.047 Tonnen Freilanderdbeeren geerntet. Dagegen stehen 129.595 Tonnen importierte Erdbeeren sowie 27.130 Tonnen importierter Spargel.