Dunkle Schokolade im Test: Ein Stück vom Glück

Intensiver Kakaogeschmack mit feiner Bitternote – da genügt schon ein kleiner Haps für nachhaltigen Genuss.

Fair schmeckt's am besten – das legt jedenfalls das Ergebnis unseres Schokoladentests nahe. Sechzehn dunkle Schokoladen mit mindestens siebzig Prozent Kakaoanteil hat die Falstaff-Jury probiert, eine Dosis, die auch hartnäckigste Schoko-Aficionados für den Rest des Tages satt macht.

Unter den verkosteten Produkten war einfache Supermarktware ebenso vertreten wie feinste Luxusschokolade. Mit weitem Abstand am teuersten: die Täfelchen des italienischen Premium-Chocolatiers Domori. Für eine zierliche 25-Gramm-Packung berechnen schicke Innenstadt-Läden an die sechs Euro, übers Internet sind die exklusiven Teilchen, vergleichsweise günstig, für knapp unter fünf Euro zu haben. Macht hochgerechnet immer noch fast zwanzig Euro für hundert Gramm. Dafür muss die Schokolade schon was können – und das tut sie auch.

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Teuer – und gut
Der Hersteller legt Wert darauf, die Sortentypizität der unterschiedlichen Kakobohnen herauszuarbeiten, nicht anders als ein guter Winzer, der Rebsorte und Lage zur Geltung bringt. Die »Javablond« von Domori begeistert denn auch mit eleganten rauchigen Noten, mit Komplexität, zarter Fruchtigkeit und schönem Mundgefühl, die »Porcelana« mit feinem Schmelz und Noten von Tabak, Kräutern und Wacholder. Die zwei teuren Teilchen belegen entsprechend gute Plätze in der Wertung: Sie landeten auf Platz zwei und drei.

Stimmiges Preis-Genuss Verhältnis beim Sieger
Ganz vorn aufs Siegertreppchen aber schaffte es die unscheinbar daherkommende »Feine Bitter« von Gepa, fair gehandelt und mit Naturland-Siegel. Als ätherisch und zartfruchtig, sehr rein im Geschmack, intensiv und mundfüllend beschrieben sie die Juroren und kamen zum Schluss: Das ist die idealtypische hochprozentige Schokolade – einfach zurücklehnen und genießen. Sie ist in 40-Gramm-Tafeln im Handel, für sage und schreibe 99 Cent – das perfekte Preis-Genuss-Verhältnis! Nur zu beneiden war die Jury dennoch nicht. Neben den feinen Produkten waren auch weniger erfreuliche zu verkosten, denen muffige Aromen, aufdringliche Süße, derbe oder gar käsige Noten attestiert werden mussten. Und anders als bei einer Weinprobe standen keine Spucknäpfe bereit.

In der Jury saßen:

  • Toni Wallner, Weinhändler, Sommelier, Dozent Weinakademie
  • Pascal Wirth, Chocolatier
  • Stephanie Bräuer, Dozentin IHK-Akademie
  • Luna Gasthaus, angehende Patissière
  • Martin Zieglmeier, Dozent IHK-Akademie
  • Annick Seiz, Dozentin IHK-Akademie
  • Cornelia Ganß, Dozentin IHK-Akademie
  • Rozsika Farkas, Falstaff
  • Astrid Zieglmeier, Leiterin Gastro & Genuss IHK-Akademie

(Von Rozsika Farkas)

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