Vor zehn Jahren tauschte Dirk Dreyer das Mischpult gegen die Hotellerie. Von seiner DJ-Vergangenheit profitiert er noch immer. 

Vor zehn Jahren tauschte Dirk Dreyer das Mischpult gegen die Hotellerie. Von seiner DJ-Vergangenheit profitiert er noch immer. 
© 25hours Bikini Berlin

Dirk Dreyer: Vom DJ zum Hotelmanager

Früher war er DJ – heute leitet Dirk Dreyer das »25hours Hotel Bikini Berlin«. Der Unterschied zwischen Mischpult und Hotel ist für ihn allerdings nicht groß.

PROFI: Durch ein schicksalhaftes Abendessen mit einem Jobangebot kamen Sie in die Hotellerie. Welche Parallelen sehen Sie zu Ihrer früheren Tätigkeit als DJ und Musikproduzent?
Dirk Dreyer: Ein Hotel ist wie ein DJ-Pult. Es gibt immer viele Knöpfe und Regler, an denen man drehen muss, damit alles läuft. Man muss schnell einen Plan B parat haben und sich anschauen, mit welchen Ressourcen man was erreichen und umsetzen kann.

Welche Vorzüge hat Ihre Tätigkeit als Hotelier?
Sogenannte spannende Traumberufe sind oft mit vielen Reisen verbunden. Ich war früher als DJ permanent unterwegs und die Reiserei wurde irgendwann vom Privileg zur Last. Seit ich Hotelier bin, ist meine Lebensqualität gestiegen. Auch wenn ich nicht immer pünktlich zum Abendessen zu Hause bin, irgendwann am Abend komme ich nach Hause und schlafe in meinem eigenen Bett. Und am nächsten Morgen kann ich zumindest ein bisschen Zeit mit meiner Familie verbringen. Am meisten liebe ich die vielen Begegnungen mit interessanten Menschen, die inspirierend und motivierend sind.

Sehen Sie sich als Gastgeber?
Die Gastgeberrolle ist toll. Ich liebe es, großzügig und aufmerksam zu sein. Im Hotel ist kein Tag wie der andere. 50 Prozent sind verplant mit Meetings und Projekten, die anderen 50 Prozent gibt es besondere Begegnungen, unerwartete Überraschungen und vieles mehr. Unsere Mitarbeiter und ich selbst haben immer etwas zu erzählen, wenn sie am Abend nach Hause kommen.

»Ein Hotel ist wie ein DJ-Pult.« 
Dirk Dreyer

Profitieren Sie von Ihrer vorherigen Tätigkeit?
Enorm, gerade im Eventbereich kommen mir meine Kontakte und mein Netzwerk in der Musikbranche zugute. Manchmal müssen auch einfach die richtigen Leute auf der Gästeliste stehen. Und ein dickes Fell hilft immer.

Sie haben knapp 140 Mitarbeiter im »25hours«, im »Neni Berlin« und in der »Monkey Bar«. Wie geht es Ihnen mit dem Nachwuchs?
Wir sind in der glücklichen Situation, dass bei uns die Mitarbeiternot nicht ganz so groß ist, wie bei manchen Kollegen. Das liegt am Konzept und unserem Image. Wir haben lässige Kleidung und einen recht lockeren Umgang, einmal im Monat gibt es für die Mitarbeiter eine Geburtstags-Party und wir kümmern uns viel um unsere Mitarbeiter. Im Hotel lernt man als junger Mensch Tugenden, die mehr und mehr verloren gehen: Kommunikation, Spontanität und Offenheit. Das sind Skills, die auch bei einem Branchenwechsel heutzutage Gold wert sind.

Karriereprofil Dirk Dreyer

Vor seiner Hotelkarriere hat Dirk Dreyer sich einen Namen als DJ und Musikproduzent gemacht. Er arbeitete für Konzerne wie Sony Music und EMI Electrola. 2009 wechselte er in die Hotellerie, leitete die beiden Berliner Hotels »Lux 11« und »The Weinmeister«, außerdem das Hotel »Indigo« am Alexanderplatz, ein Haus der Intercontinental Hotels Group, das »Nhow« in Berlin und jetzt das »25hours Hotel Bikini Berlin« als General Manager.
www.25hours-Hotels.com

Alexandra Gorsche
Alexandra Gorsche
Herausgeberin Profi
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