Vor allem verarbeitete Lebensmittel erhöhen das Demenz-Risiko.

Vor allem verarbeitete Lebensmittel erhöhen das Demenz-Risiko.
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Diese Lebensmittel erhöhen das Demenz-Risiko

Vielen Lebensmitteln wird eine positive Wirkung auf den Körper zugeschrieben – andere wiederum sorgen für dessen Verfall. Einer brasilianischen Studie zufolge sorgen bestimmte verarbeitete Produkte für ein erhöhtes Demenz-Risiko.

Produkte wie Tiefkühlpizza, Donuts oder Fertiggerichte eignen sich optimal als schneller Snack zwischendurch, für den man wenig Arbeitszeit investieren muss. Doch der Genuss solcher Speisen hat neben den häufig vielen Kalorien und zugesetzten Aromen noch eine weitere Schattenseite: Eine brasilianische Studie fand nun heraus, dass hochverarbeitete Lebensmittel das Risiko für kognitiven Verfall in Form von Demenz erhöhen.

Ab dieser Menge wird es gefährlich

Die Gefahr besteht dabei vor allem, wenn diese Produkte über 20 Prozent der täglichen Kalorienaufnahme ausmachen, wie Co-Autorin Dr. Claudia Suemoto von der Medizinischen Fakultät der Universität von São Paulo erklärt: »Menschen, die mehr als 20 Prozent der täglichen Kalorien aus verarbeiteten Lebensmitteln zu sich nahmen, hatten einen um 28 Prozent schnelleren Rückgang der Kognition und einen um 25 Prozent schnelleren Rückgang der exekutiven Funktionen im Vergleich zu Menschen, die weniger als 20 Prozent zu sich nahmen.«

Die Studie wurde auf der Konferenz der »Alzheimer’s Association« in San Diego vorgestellt. Die Wissenschaftler begleiteten 10.775 Brasilianerinnen und Brasilianer mit einem Altersdurchschnitt von 52 Jahren über einen Zeitraum von acht Jahren. Während dieser Zeit wurden kognitive Tests durchgeführt, die beispielsweise die Formulierungsfähigkeit der Probanden oder deren Worterinnerungsvermögen auf den Prüfstand stellten.

So geht es besser

Die »Deutsche Gesellschaft für Ernährung« definiert hochverarbeitete Lebensmittel als »verzehrfertige Produkte, die durch Kombination von lebensmittelbasierten oder synthetischen Zutaten hergestellt werden. Die Zutaten sind meist nur industriell verwendete Substanzen wie hydrierte Öle, Glucose-Fructose-Sirup, Proteinisolate und Zusatzstoffe.« Beispiele sind etwa Wurstwaren, Fertiggerichte, Eis oder Softdrinks. Besser für die kognitiven Fähigkeiten sind dagegen unverarbeitetes Obst und Gemüse sowie Vollkornprodukte. Laut Suemoto ist die einfachste Möglichkeit, diese Produkte zu sich zu nehmen, das Essen selbst zuzubereiten.


Tim Lamkemeyer
Tim Lamkemeyer
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