Die Weinwelt trauert um Serge Hochar

Der Grandseigneur des libanesischen Weins starb bei einem Bade-Unfall in Mexiko.

Serge Hochar, Leiter der bekanntesten Weinkellerei des Libanon, ist tot. Der 74-Jährige starb während eines Urlaubes in Mexiko bei einem Schwimm-Unfall. Hochar übernahm das Weingut Château Husar, etwa zwanzig Kilometer nördlich von Beirut gelegen, im Alter von 18 Jahren von seinem Vater Gaston, der das Gut 1959 gegründet hatte.

Eine der ersten Amtshandlungen Serges war ein striktes Bekenntnis zu ungefilterten Weinen ohne irgendwelchen Zusätzen. Trotz Protesten seines Kellermeisters setzte Hochar seine Linie durch und durfte sich bald über große Erfolge freuen. »Die Lobpreisungen der Connaisseure und Kritiker kennen kaum Grenzen, wenn sie von den facettenreichen Gewächsen von Serge Hochar, dem Grandseigneur des libanesischen Weins, schwärmen«, meinte etwa Lars Borchert 2011 im Falstaff.

Der Château Musar 1967 war nicht nur für Michael Broadbent die Entdeckung der Weinmesse 1979 in London – der berauschende Rotwein konnte locker mit guten Bordeaux mithalten. In Bordeaux hatte Hochar ja auch sein Handwerk erlernt und unter Emile Peynaud Önologie studiert. Dazu kam eine immense Liebe zum Wein, die jeder Gefahr trotzte. Für seinen Einsatz für die Weinproduktion während des libanesischen Bürgerkrieges ernannte der Decanter Hochar 1984 zum ersten »Mann des Jahres«.

Erst vor wenigen Monaten hatte Hochar wine-searcher.com ein ausführliches Interview gegeben, das mit den Worten endete: »Ich bereue nichts. Wenn man erst beginnt, zu bereuen, bleibt nichts außer Reue übrig.«

(Redaktion)