Die vier Top-Trends in der Küche

Küchen, Einbaugeräte, kleine Helfer und Tischkultur - das sind die neuen Trends in der modernen Küche.

Trend 1: Flexible Küchen - Die Küche wird zur architektonischen Spielwiese par excellence, mit allen erdenklichen Anforderungen an die Gestalter. Sie soll schön sein, sie soll funktionieren, sie soll bei Bedarf auch Eindruck schinden, sie soll flexibel sein und wohnlich obendrein. Schmutz und Unordnung allerdings stören, wes­halb man etwa bei der Firma Mühlböck gleich einen radikalen Entwurf verfolgt: Ein Teil der Küche ist begehbar und verschwindet bei Bedarf hinter einer Wand, während nur der repräsentative Küchenblock im Blickfeld bleibt.

Gestalterisch herausfordernder sind Küchen, die man nicht gleich wieder wegsperrt. Hier auch den Ansprüchen an einen »Wohnraum« gerecht zu werden, das ist die Herausforderung. Der Zukunftsforscher Peter Wippermann formuliert das auf seine Weise: »Rund um die Renaissance der Küche entwickelt sich ein Glücksmythos. [...] Da man Glück nicht kaufen kann, sondern selbst gestalten muss, bekommt gemeinsames Kochen, Essen und Trinken einen neuen Sinn.« Der Küche soll im Idealfall so etwas wie eine Seele eingehaucht werden.

Küchen sollen funktionell sein, originell, formschön und wohnlich (hier die »Alnomesa« von Alno) / Foto: beigestellt

Aber was beseelt Küchen? Sind es Retro­elemente, wie Valcucine sie bei der »SineTempore« verwendet – handgeschnitzte Re­liefs als Zitate des Handwerklichen, Ursprünglichen? Ins gleiche Horn stößt »Stuben21« mit Anlehnungen an die alte Bauernstube, bloß etwas zeitgeistiger. Oder findet man sein Glück doch eher mit frechen, unkonventionellen Ausführungen, wie Alno sie bei der »Alnomesa« umsetzt? Augenscheinlich jedenfalls treten gegenwärtig hochwertige Holzflächen oder haptische Oberflächen wie Beton wieder in den Vordergrund.

Auch Flexibilität ist gefragt, wenngleich diese ausgerechnet in einer Küche schwer zu realisieren ist. Zu determiniert sind standardisierte Abläufe, allzu zwingend sind Argumente wie: möglichst kurze Wege, form follows function. Bulthaups Antwort ist so logisch wie bestechend. Die Multifunktionswand der »b3« ist so praktisch wie flexibel, außerdem schön, nicht nur, weil alles hängt – und daher förmlich schwebt.

>>> Trend 2: Einbaugeräte

Text von Peter Hämmerle

Aus Falstaff 06/13 bzw. Falstaff Deutschland 05/13

Peter Hämmerle
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