Das Falkenstein-Trio Georg Klein, Christoph Körner und Matthias Marchesani (v. l.) holte mit »Alte Reben« den Grüner Veltliner Grand Prix 2020 ins Weinviertel.

Das Falkenstein-Trio Georg Klein, Christoph Körner und Matthias Marchesani (v. l.) holte mit »Alte Reben« den Grüner Veltliner Grand Prix 2020 ins Weinviertel.
© Erich Reismann

Die Sieger des Grüner Veltliner Grand Prix 2020

Der Grüne Veltliner Jahrgang 2019 brachte eine Vielzahl an tollen Ergebnissen hervor. So auch am Weingut Dürnberg, bei Norbert Bauer und dem Weingut Familie Gmeinböck – den Gewinnern des Grünen Veltliner Grand Prix 2020.

Der Falstaff Grüner Veltliner Grand Prix hat sich zum Ziel gesetzt, der wichtigsten Weißweinsorte Österreichs in ihrer klassischen Form eine möglichst breite Bühne zu geben. Daher war es auch in diesen ungewöhnlichen Corona-Zeiten klar, dass die traditionsreiche Zusammenarbeit mit dem Niederösterreichischen Weinbauverband, unterstützt vom Partner Die Niederösterreichische Versicherung, auch in diesem Jahr fortgesetzt wird.

Leider ist es aus den bekannten Gründen nicht möglich, eine Publikumspräsentation – wie sie bisher als Grüne Veltliner Gala oder im Rahmen der Falstaff Weißwein Gala üblich war – durchzuführen. Das war auch der ausschlaggebende Punkt, heuer ausnahmsweise den Auswahlmodus für die Teilnehmer am Grand Prix zu ändern. Für den Jahrgang 2020 wurden für das Grand-Prix-Finale die besten 50 Weine aus der NÖ-Landesweinprämierung herangezogen, die den Vorgaben entsprachen:

  • Der Wein darf nicht mehr Alkohol aufweisen als maximal 13 Prozent, wobei nicht die Angaben am Etikett, sondern jene der Prüfnummernanalyse zugrunde gelegt werden.
  • Der Restzuckergehalt ist mit maximal 4 Gramm pro Liter nach oben gedeckelt.
  • Die Probe – zugelassen ist nur der Jahrgang 2019 – muss aus einem niederösterreichischen Weinbaugebiet stammen.

Eine Bühne für die Klassik

Es geht also mit einem Wort darum, jenen Vertreter zu finden, der in diesem von vielen Weinfreunden als »klassisch trockenen Kabinett« bezeichneten Stil am besten reüssieren kann. Gesucht wurden von der Fachjury Grüne Veltliner, die die sortenspezifischen Eigenschaften wie Würze, Frucht und Frische am optimalsten darstellen können. Die klare Sortentypizität steht ganz klar im Fokus, Trinkanimo und Lebendigkeit dürfen aber in dieser Kategorie auch nicht zu kurz kommen.

Dank der Vorauswahl durch die Fachkommissionen des Landesweinbauverbands entsprachen die 50 Finalisten den Anforderungen in hohem Maße, der Jahrgang 2019 kam der Sorte Grüner Veltliner zudem exzellent entgegen.

Schließlich wurde in Blindprobe eine Gruppe von 13 Weinen erkostet, die alle vorbildlich für das gesuchte Sortenbild stehen. Neben dem Siegerwein vom Weingut Dürnberg aus Falkenstein, den »Alten Reben 2019«, wurden in einem Stechen nach Rangziffern aus zwölf punktegleichen Weinen der zweite und dritte Rang ermittelt, die ebenfalls beide an Weine aus dem Weinviertel gehen. Silber holte das Weingut Norbert Bauer aus Jetzelsdorf mit seinem »Klassik 2019«, der dritte Rang geht an das Weingut Familie Gmeinböck nach Poysdorf für den »Ried Hundsberg 2019«.

Eine Auswahl an weiteren tollen Sortenvertretern, die dem Grünen Veltliner im klassischen Kabinett-Stil alle Ehre machen, finden Sie im Tasting. Und das schönste daran: In nur wenigen Segmenten der österreichischen Weinkultur wird Preis-Leistung so groß geschrieben wie in dieser Kategorie aus Niederösterreich.

Die Sieger 2020 auf einen Blick

Foto beigestellt
  • 92 Punkte: 2019 Grüner Veltliner Alte Reben, Weingut Dürnberg
    Die Weine vom Weingut Dürnberg verkörpern alle Tugenden, die der anspruchsvolle Weinliebhaber mit österreichischem Wein an sich verbindet: glasklare Frucht, elegante Frische, feinen Sortenausdruck und vor allem Leichtfüßigkeit mit mineralischer Prägung. Christoph Körner fokussiert in seinen Weinen ganz bewusst auf Frische und Eleganz. Respektvolle Bewirtschaftung der kalkgeprägten Weinlagen und behutsame Betreuung im Keller führen zu authentischem Charakter.
     
  • 91 Punkte: 2019 Grüner Veltliner Klassik, Weingut Norbert Bauer
    Das Weingut besteht bereits seit dem Jahr 1721 in Jetzelsdorf und ist damit in 13. Generation in den Händen der Familie. 1992 hat es Norbert Bauer von seinen Eltern übernommen, führt es zusammen mit seiner Frau, der Winzerin Gisela, und bereits jetzt bringen sich die fünf Kinder auf ihre charmante, neugierige und offene Art in die Entwicklung des Weinguts ein – für jene Handschrift, die der Familienbetrieb über die Generationen in seinen Weinen weiterentwickelt hat.
     
  • 91 Punkte: 2019 Grüner Veltliner Ried Hundsberg, Weingut Gmeinböck
    Im Herzen des Weinviertels liegt Poysdorf, und hier betreiben die Gmeinböcks seit nunmehr elf Generationen den Weinbau. Die Löss- und Lehmböden bieten dem Grünen Veltliner ideale Bedingungen, Kellermeister Erwin Gmeinböck setzt diese mit langjähriger Erfahrung in ein breites Angebot von Weinen um. Wer die Palette der Gmeinböck-Veltliner kennenlernen möchte, sollte neben den Riedweinen vom Hundsberg auch jene vom Waldberg probieren.

Erschienen in
Falstaff Nr. 06/2020

Zum Magazin

Peter Moser
Peter Moser
Wein-Chefredakteur Österreich
Mehr entdecken
Weingut
Dürnberg
Sucht man – im schönsten Sinne des Begriffs – nach einem absolut typischen Vertreter des...
Neuer Weg 284, 2162 Falkenstein
Mehr zum Thema