Sanfte Hügel und historische Weingüter prägen das Landschaftsbild.

Sanfte Hügel und historische Weingüter prägen das Landschaftsbild.
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Die Sieger der Umbrien Trophy 2020

Die malerische Region im Herzen Italiens bietet unendlich viel Weinkultur. Falstaff testete eine Auswahl der besten Weine der Region - der beste Tropfen der Region heißt »Sagrantino 25 Anni«.

Umbrien steht häufig im Schatten seiner Nachbarregion Toskana. Dabei hat das Land auch in Sachen Wein einiges zu bieten. Klima und Böden sind ähnlich wie im Landesinneren der Toskana, es ändern sich aber die Sorten. Bei den Weißen spielen neben Trebbiano Toscano die Sorten Grechetto und Trebbiano Spoletino eine wichtige Rolle. Bei den Rotweinen kommt auch in Umbrien Sangiovese große Bedeutung zu. Dazu gesellt sich Sagrantino, eine lokale, äußerst gerbstoffreiche Sorte, die vor allem um Montefalco angebaut wird. Um den Trasimeno-See findet man die Gamay del Trasimeno. Cabernet und insbesondere Merlot sind in der ganzen Region verbreitet und werden überwiegend als Verschnittpartner zu den anderen Sorten verwendet.

Renommierte Klassiker

Insgesamt vier wichtige Weinbaugebiete lassen sich festmachen:

• im Süden das Gebiet von Orvieto mit tra­ditionell viel Weißwein,

Montefalco im zentralen Valle Umbra mit vorwiegend Rotweinanbau,

• die Hügel um Perugia mit Zentrum Torgiano, wo neben Sangiovese nahezu alle Sorten angebaut werden

• und die Flächen um den Trasimeno-See.

Sagrantino ist ein urwüchsiger, ja wilder Wein. Mit seiner enormen Masse an Tanninen beeindruckt er und lehrt so manchen Wein-Novizen das Fürchten. Eine Sorte, die nur wenige zu bändigen wissen. Eine sichere Hand hat dabei Marco Caprai. Aus seinem Betrieb Arnaldo Caprai stammt der Sieger unserer Trophy, der Sagrantino »25 anni« aus dem Jahrgang 2015 – mächtig und mit sattem Druck bietet er aber doch auch guten Trinkfluss. Samtig und geschmeidig nimmt sich dagegen der Zweitplatzierte aus: Der Rubesco »Riserva Vigna Monticchio« von Lungarotti aus Torgiano ist ein großer Klassiker. Der sortenreine Sangiovese entstammt einer Einzellage, die sich halbkreisförmig nach Süden öffnet. Der Wein wurde erstmals in den 1960er-Jahren erzeugt und erweist sich als überaus langlebig – ein toller Roter mit Finesse und Trinkfluss. An dritter Stelle findet sich ein Weißwein. Nein, kein Orvieto, sondern ein Chardonnay mit einer kleinen Beigabe Grechetto. Der »Cervaro« von Castello della Sala ist ein grandioser Weißwein, cremig, vielschichtig und mit der nötigen Spannung. Solche Weißweine würde man sich aus Umbrien mehr wünschen.

ZUM TASTING

Othmar Kiem
Othmar Kiem
Chefredakteur Falstaff Italien
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