Die Sieger der Rosé Trophy Deutschland 2020
Rosé-Weine stacheln den Ehrgeiz der Winzer immer stärker an. Wir gratulieren den Weingütern Adams Wein, Shelter Winery und Aldinger – die Gewinner der Rosé Trophy 2020!
Das Verkosten von Roséweinen ist immer auch ein optischer Genuss: Am einen Ende des Farbspektrums, beim Blanc-de-Noirs-Typ, hat man Weine im Glas, die nur einen Hauch von Kupfer oder Altrosa in eine ansonsten für Weißwein typische Farbe mengen. Dann geht es weiter über die zartesten Pastelltöne bis hin zu Lachs- und Korallenrosa, um schließlich bei ziegelroten Farbtönen in jenen Farbbereich einzutreten, der den Übergang zum Rotwein darstellt. Mancher Trollinger hat weniger Farbe als die kräftigsten Rosés!
Mit den unterschiedlichen Farben korrespondieren auch unterschiedliche Stile: Dabei geht der Trend zu etwas mehr Gerbstoff und Tiefe als noch vor einigen Jahren. So hat sich die Erzeugerin unseres Siegerweins, Simone Adams aus Ingelheim, vom früher beliebten Saigné-Verfahren verabschiedet, weil ihr die so gewonnenen Weine etwas zu neutral erschienen. Stattdessen presst sie jetzt Spätburgundertrauben, die exakt nach den Bedürfnissen der Rosé-Kelterung gelesen werden, die Frische und lebendige Säuren mitbringen, aber auch eine reife, volle Burgunderfrucht. Das Ergebnis ist im Jahrgang 2019 einfach umwerfend.
Ein weiteres Stilmittel, das den Weinen Struktur und Tiefe mitgibt, ist der Ausbau im Holzfass – vorausgesetzt, sie haben von sich aus genug Extrakt, um von der Eichenprägung zu profitieren. Auf beispielgebende Weise sieht man diesen Stil bei der »Großen Réserve« des Weinguts Aldinger und beim »RS« von Konrad Salwey umgesetzt. Das sind Roséweine, die nicht unbedingt für den schnellen Schluck auf der Terrasse gedacht sind, die aber mit anspruchsvoller Kulinarik und im besten Fall sogar nach zwei, drei Jahren Flaschenreife zu großer Form auflaufen.
Mit Rosé den Sommer feiern
Die schönste und typischste Eignung für einen guten Rosé ist aber, den Sommer zu feiern, sein Licht und seine Wärme. Die Rosés aus einheimischer Produktion sind gerade dieses Jahr wie geschaffen dafür, Körper und Geist zu erfrischen, denn der Jahrgang 2019, der nun bei den meisten Winzern auf der Preisliste steht, hat ungemein anregende Säuren mit sich gebracht. Dies in Verbindung mit einer Frischfruchtigkeit, die entwaffnend wirkt: Man kann kaum anders, als noch einen Schluck zu nehmen. Dank der moderaten Alkoholgehalte kann man es sich auch erlauben, der Verlockung nachzugeben.