Die Sieger der Riesling-Sylvaner Trophy
Auch in diesem Jahr hat sich Falstaff auf die Suche nach dem besten Riesling-Sylvaner der Schweiz gemacht. Wir präsentieren die Resultate der Falstaff Riesling-Sylvaner Trophy.
Genau 138 Jahre ist es her, dass ein gewisser Hermann Müller aus dem Kanton Thurgau eine neue Rebsorte vorstellte. Ihr Name: Müller-Thurgau, benannt nach ihrem Züchter und dessen Heimatkanton. Müller, der damals an der deutschen Weinbauforschungsanstalt Geisenheim tätig war, wollte der Sage nach nicht, dass die Sorte in seinem Heimatland unter diesem Namen bekannt wird und gab ihr den Namen Riesling x Sylvaner.
Lange ging man fälschlicherweise davon aus, dass die Sorte tatsächlich aus diesen beiden Rebsorten gezüchtet wurde. Erst im Jahr 2000 bewiesen Genanalysen das Gegenteil. In Wirklichkeit handelt es sich bei der Sorte um eine Kreuzung aus Riesling und Madeleine Royal.
In der Schweiz hielt sich die irrtümliche Bezeichnung dennoch. Müller-Thurgau galt nie als die Paradesorte schlechthin. Durchforstet man die Weinliteratur, so ist oftmals von leichten, aromatischen, aber wenig komplexen Weinen die Rede. Diesem Bild setzen die drei Siegerweine unserer diesjährigen Trophy jedoch einiges entgegen.
1. Platz
Auf dem Siegertreppchen landete nach unserer Blindverkostung der Müller-Thurgau 2019 vom Weingut Wolfer aus Weinfelden. Ein Tropfen, der genau das widerspiegelt, was für uns ein perfekter Müller-Thurgau ist. Glasklare Frucht, elegant und mit reifer, tragender Säure ausgestattet, begeisterte uns dieser Tropfen vom ersten Moment im Glas an.
2. Platz
Den zweiten Platz sicherte sich Michael Broger vom Ottoberg, der schon bei der
diesjährigen Falstaff Rosé Trophy auf dem Treppchen landete. Wieder einmal bestach sein Wein durch Lebendigkeit, saftige Säure und das Verlangen nach dem nächsten Schluck. Ein Konzept, dem wir vieles abgewinnen können.
3. Platz
Platz drei ging an den durchwegs aussergewöhnlichen Riesling-Sylvaner L’Unique 2017 vom Weingut Riehen. Ein Projekt des deutschen Spitzenwinzers Hanspeter Ziereisen und dessen Weinhändlers Urs Ullrich und dessen Frau Jacqueline. Ihr Riesling-Sylvaner L’Unique stach bei der Verkostung besonders heraus. Zum einen durch die feinen Karamellnoten in der Nase, gepaart mit Agrumen und weissem Pfeffer, sowie durch seine ein-drückliche Crémigkeit am Gaumen. Blind kommt man hier niemals auf die Rebsorte Müller-Thurgau. Ausgebaut wurde der Tropfen über zwei Jahre im grossen Holz.