Heiße, sandige Böden und die typische Stockerziehung: Das liegt dem Nero d'Avola.

Heiße, sandige Böden und die typische Stockerziehung: Das liegt dem Nero d'Avola.
Foto beigestellt

Die Sieger der Falstaff Nero d'Avola Trophy 2018

Nero d’Avola ist die berühmteste Rotweinsorte Siziliens. Mit ihrem harmonischem »Nére 2016« gewinnt das Weingut Feudo Maccari die Falstaff Trophy Nero D'Avola 2018.

Sizilien hat eine jahrtausendealte Geschichte hinter, aber auch eine grandiose Zukunft vor sich. Zumindest im Weinbau. Das liegt in erster Linie an den lokalen Sorten, deren Wert viele engagierte Winzer entdecken. Die wichtigste Sorte im Rotweinbereich ist Nero d’Avola – sie stammt ur­sprüng­lich aus dem Südosten, aus Avola, einer Ortschaft in der Nähe von Noto. Heute ist der Nero d’Avola jedoch über die ganze Insel verstreut. Je nach Gebiet, Boden, Kleinklima und Ausbau zeigt der Wein verschiedene Ausprägungen. Nero-d’Avola-Weine sind in der Regel von tiefdunklem Rubin, zeigen intensive Nase nach dunklen Beeren – vor allem Heidelbeeren – und feinen harzigen Noten. Am Gaumen begeistern sie mit präsentem, dichtem Tannin und frischer Säure.
Das Weingut Feudo Maccari liegt im äußersten Südosten bei Noto. Es ist eines der Weingüter des toskanischen Textilunternehmers Antonio Moretti Cuseri, der mit Sette Ponti, Poggio al Lupo und Orma in der Toskana sowie Contrada Santo Spirito am Ätna vier weitere Asse im Ärmel hat. Bereits im Rahmen der Grillo-Trophy konnte uns der »Family and Friends« von Feudo Maccari begeistern. Nun macht das auch der Neré 2016: Seine Trauben stammen von Reben in Stockerziehung, die 10 bis 15 Jahre alt sind. Ausgebaut wird er nur im Stahltank, so behält er seine Frische und Saftigkeit, außerdem hat er gute Konzentration.
Der zweitbeste Wein stammt vom Weingut Principi di Spadafora in Virzi, im Hinterland von Palermo gelegen. Die Spadafora sind ein altes Adelsgeschlecht, mit Standesdünkeln aber hat Francesco Spadafora, der das Weingut leitet, nichts am Hut. Er ist Winzer durch und durch und erledigt einen großen Teil der Arbeiten selbst. Seinen Schietto Nero d’Avola baut er zur Hälfte im Stahl, zur Hälfte im großen Holzfass aus. Und er lässt ihm Zeit, zu reifen. Auf dem dritten Platz landete der Cartagho von Mandrarossa, der Edellinie der Cantine Settesoli, eines der größten Betriebe Siziliens, der über 2000 kleine Weinbauern um Menfi vereint. Für den Cartagho werden nur die besten Nero-d’Avola-Trauben selektioniert, die Cantine können dafür aus dem Vollen schöpfen. Jeder Schluck dieses Nero d’Avola ist ein authentisches Stück Sizilien!

Erschienen in
Falstaff Nr. 07/2018

Zum Magazin

Othmar Kiem
Othmar Kiem
Chefredakteur Falstaff Italien
Mehr zum Thema