Ausspannen, abschalten und die Zeit vergessen: In Oberbayern finden sich einige der schönsten Seen Deutschlands – hier stellen wir Ihnen fünf davon vor.
Auch die größten Genießer brauchen einmal eine Pause. Wo geht das besser als in idyllischer Natur, umgeben von Wasser?
Hat diese Aussicht (s. Foto oben) den Expressionismus begründet? Wir wissen es nicht. Fest steht aber, dass sich Anfang des 20. Jahrhunderts die Maler aus der Gruppe »Der Blaue Reiter« vom Staffelsee und der traumhaft schönen Landschaft inspirieren ließen. Wassily Kandinsky, Gabriele Münter, Franz Marc und weitere Künstler revolutionierten mit ihren Werken die Malerei, nachdem sie einige Jahre in Murnau gelebt und gearbeitet hatten. Die Magie des Ortes ist auch mehr als 100 Jahre später zu spüren. Und wer sich in einem der zahlreichen Restaurants am Ufer verwöhnen lässt, kommt vermutlich auch auf gute Ideen. Einen Versuch wäre es wert, oder?
Wenn es einen Ort gibt, mit dem Ausländer ihr Bild von Deutschland beschreiben sollten, ein Tegernsee-Panorama läge wohl weit vorn: die Holzhäuser mit blumengeschmückten Balkonen, das türkise Wasser des Sees, Wälder auf den Hängen, Kirchen, deren Türme in den Himmel stechen. Wer von hier kommt, trägt sonntags gern Tracht, und wer zugezogen ist, egal ob aus Hamburg, Köln oder Gelsenkirchen, der hat zumindest eine im Schrank. Das Idyll wird komplettiert von einem gastronomischen Angebot, das seinesgleichen sucht: Mit Christian Jürgens werkt hier einer von zwei bayerischen Drei-Sterne-Köchen, und mit Thomas Kellermann, der in den »Egerner Höfen« kocht, kam im vergangenen Jahr ein weiterer Hochkaräter dazu.
Der Spitzname des Chiemsees klingt für Auswärtige zunächst nach patriotischer Übertreibung: »Bayerisches Meer«. Doch es ist nicht nur die schiere Größe des Sees, die diese Bezeichnung nahelegt. Der beständige Wind macht den Chiemsee zum besten Windsurf-Spot Bayerns. Und wer’s jetzt immer noch nicht glaubt: Fischbrötchen bekommt man hier auch in hervorragender Qualität, nur eben nicht vom Matjes, sondern von der Renke. Gehobenere Genüsse bieten Romantikhotels und Restaurants, die Gourmets glücklich machen. Zu den Highlights zählt zudem ein Ausflug mit dem Schiff, etwa zur Fraueninsel, wo unter anderem ein kleines Fischerdorf und ein Kloster auf Besucher warten.
Ein Spaziergang am Ammersee kann nostalgisch stimmen. Wenn der weiße Raddampfer am Steg von Herrsching anlegt, wirkt das wie aus einer anderen Zeit. Große Gefühle sind zu beobachten, wenn ein frisch vermähltes Paar für Fotos am Ufer posiert und mancher Gast der Hochzeitsgesellschaft sich eine Träne aus dem Augenwinkel wischt. Romantiker fühlen sich hier spätestens am Abend wohl: Dann taucht die Sonne die hölzernen Bootshäuser in oranges Licht, der Wind lässt nach und mit etwas Glück liegt der See spiegelglatt da. Und so sehr wir das Gläserklirren aus den nahen Biergärten lieben, den Geruch von Steckerlfisch und das Stimmengewirr – dann ist es Zeit für eine Flasche Wein zu zweit.
Jedes Mal beeindruckend bei einem Besuch des Starnberger Sees: das kristallklare Wasser, durch das man metertief, manchmal sogar bis auf den Grund schauen kann. Apropos Aussicht: Bei gutem Wetter blickt man von hier bis zur Zugspitze. Lange rätseln muss man jedenfalls nicht, warum die Lage rund um den See so begehrt ist und angeblich die höchste Millionärsdichte Deutschlands aufweist. Die Gegend gehört sicher zu den privilegiertesten der Republik – so viele Schlösschen und alte Villen wie hier gibt es sonst nirgendwo in Bayern. Am besten erläuft man sich die Region übrigens: Gourmet-Wanderungen vereinen das Nützliche mit dem Angenehmen.
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