Die Männer von der Dresdner Whisky Manufaktur: Frank Leichsenring, Martin Brambach und Thomas Michalski (v.l.).

Die Männer von der Dresdner Whisky Manufaktur: Frank Leichsenring, Martin Brambach und Thomas Michalski (v.l.).
© Robert Jentzsch

Deutschlands größte Whisky-Manufaktur in Dresden eröffnet

Weil zwei Gründer ihr Lieblingsgetränk selbst herstellen wollten, kommt aus Sachsens Landeshauptstadt jetzt eine Menge Whisky.

Von Null auf hundert ist ja schon beachtlich – aber den Machern (ja, alles nur Männer!) der Dresdner Whisky Manufaktur ist das zu wenig. Sie wollen von Null auf eine Million kommen: so viele Flaschen Single Malt Whisky sollen die Manufaktur im Dresdner Alberthafen jährlich verlassen. Nach zwei Jahren (Um-)Bauzeit wurde sie jetzt durch Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert eröffnet (»riecht jetzt besser als früher hier!«, meinte er lapidar und erinnerte an die Lachsräucherei, die vorher am Platz war).

Mehr als sechs Millionen Euro investierten die Gründer Frank Leichsenring und Thomas Michalski (und damit doppelt so viel, wie sie bei einem ersten Vorstellungsgespräch im Herbst 2020 nannten). Die nun größte Whisky-Manufaktur Deutschlands, so erzählen die beiden Gründer gerne, sei vor Jahren beim Skatspielen entstanden. Da habe man immer gerne Whisky getrunken und die (naheliegende?!) Idee gehabt, ihr Lieblingsgetränk auch mal selbst herzustellen.

Pro Jahr eine Million Liter Rohbrand

Der Wunsch wurde nun Wirklichkeit, aber produziert wird deutlich mehr als selbst bei ambitioniertem Eigenbedarf nötig: Die beiden beeindruckenden Kupferbrennblasen schaffen pro Jahr etwa 1 Mio. Liter Rohbrand, und aus den sieben fast sieben Meter hohen Gärtanks kommen potentiell die erwähnten Millionen Flaschen Whisky. »Falls mal ein Distributor in Kanada fragen sollte, ob wir sie in ausreichender Menge beliefern können: können wir!«, sagte Frank Leichsenring beim Eröffnungsrundgang.

Die Marke der Dresdner Whisky Manufaktur ist Hellinger 42. Hellingen wie der Mädchenname der Mutter von Leichsenring, und 42, weil das (wie Kenner des Kultromans »Per Anhalter durch die Galaxis« von Douglas Adams natürlich wissen) die Antwort auf die Frage »nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest« ist. Leichsenring mag den Roman, im Treppenaufgang gibt es mit Wal, Graffiti und Wahlspruch »Don’t Panic«auch eine Hommage an den Inspirator. Und sicher nicht ganz zufällig haben die beiden Grundsorten (Single Malt Whiskys mit und ohne Rauch) 42 Prozent Alkoholgehalt und kosten 42 Euro. 

Einen Markenbotschafter konnte die junge Manufaktur auch schon für sich gewinnen. Martin Brambach, gebürtiger Dresdner und als Kommissariatsleiter Schnabel für den Dresdner Tatort regelmäßig vor Ort, outete sich erwartungsgemäß als Whisky-Liebhaber und schaute beim Rundgang auch schon vorsichtig in die Gärtanks. Ob da mal eine Leiche drin schwimmen werde, wusste er natürlich nicht. Aber auf jeden Fall schmeckt jeder Whisky besser ohne das…

Ulrich van Stipriaan
Ulrich van Stipriaan
Blogger
Mehr zum Thema
Mediterrane Küche, die weit reicht: »ElbUferei« in Dresden.
Restaurant der Woche Deutschland
Restaurant der Woche: »ElbUferei«
Im Restaurant »ElbUferei« gibt es mediterrane Gerichte, die mit würzigen Geschmackskomponenten...
Von Ulrich van Stipriaan