Noch kältere Nächte voraus
Während beispielsweise in Franken und an Mosel, Saar und Ruwer die Temperaturen momentan noch zu mild für eine Eisweinlese sind, dürfte sich an der Nahe die Lese des Eisweins in der kommenden Nacht (21. auf 22. Dezember) intensivieren. »Für die kommende Nacht sagen die Meteorologen nochmal kältere Temperaturen voraus«, merkt Tim Fröhlich vom Weingut Schäfer-Fröhlich aus Bockenau an, »meist ist die zweite Nacht ja ohnehin die kältere, weil dann auch der Boden kälter ist«.
»Uns war es letzte Nacht noch nicht kalt genug«, meldet auch Frank Schönleber vom Weingut Emrich-Schönleber, »ich war um Mitternacht nochmal im Wingert und dann morgens um sechs wieder, da waren die Trauben spürbar gefroren, aber ich gehe trotzdem davon aus, dass es nächste Nacht nochmals zwei, drei Grad kälter wird als die minus sechs, die wir in der vergangenen Nacht gemessen haben.«
Auch Rebecca Crusius vom Weingut Dr. Crusius aus Traisen sitzt in den Startlöchern: »Wir haben die Eisweintrauben auch noch hängen, Riesling natürlich. denn heut’ morgen war es noch etwas knapp mit der Temperatur. Es kommt natürlich auch auf die Parzelle an: In einer Senke, in die Kaltluft einfließt, ist es schnell mal zwei, drei Grad kälter als im Rest des Weinbergs.«
»Für Januar ist zwar auch nochmal eine Kaltwetterperiode gemeldet«, so Tim Fröhlich. »Aber ich werde das heute Nacht entscheiden, ob wir gleich alles lesen oder erst nur einen Teil. Man merkt es ja schon, ob die Beeren wirklich alle gut durchgefroren sind. Es wäre eigentlich ein schöner Saisonabschluss, wenn es heute Nacht klappen würde. Wenn man dann in der Morgendämmerung die Trauben in den Keller bringt und weiß: In ein paar Tagen kann man die Keltern abbauen. Und das dann auch noch so kurz vor Weihnachten.«