Vor allem explodierende Preise für Düngemittel und Energie sorgen für höhere Preise von Bio-Lebensmitteln.

Vor allem explodierende Preise für Düngemittel und Energie sorgen für höhere Preise von Bio-Lebensmitteln.
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Deutsche kaufen 2022 weniger Bio-Lebensmittel als jemals zuvor

Seit Jahren steigt die Beliebtheit von Bio-Lebensmitteln in Deutschland. 2022 wurden allerdings erstmals weniger Öko-Produkte verkauft und die Branche verzeichnet einen Umsatzrückgang.

Die Branche für Bio-Lebensmittel in Deutschland hat 2022 das erste Mal in ihrer Geschichte einen Umsatzrückgang eingefahren. Laut Bauernverband geht der gesunkene Umsatz vor allem auf die Reaktion der Kunden auf die hohe Inflation zurück. In einem entsprechenden Markbericht zum Thema heißt es, dass der Öko-Umsatz bis Ende Oktober um 4,1 Prozent gesunken sei.

Dem Verband zufolge wird der Umsatz mit Bio-Lebensmitteln im gesamten Jahr 2022 bei rund 15 Milliarden Euro liegen. Im Vorjahr erwirtschafteten die biologischen Lebensmittelproduzenten noch 15,87 Milliarden Euro. Trotz des Umsatz-Einbruchs liegen die Einnahmen mit Bio-Lebensmitteln aber noch über den Umsätzen des Corona-Jahres 2020, in dem der Umsatz 14,99 Milliarden Euro betrug. 2017 durchbrach der Umsatz erstmals die Grenze von zehn Milliarden Euro.

Bio-Produkte im Discounter legen zu

Zu den Verlierern des vergangenen Jahres gehören der Naturkostfachhandel und der Direktverkauf. In Supermärkten ist der Umsatz ungefähr genauso hoch wie im Vorjahr und die Discounter konnten ordentlich zulegen. Der Bauernverband sieht diesen »Trend zum Billig-Einkauf« allerdings kritisch: »Viele Öko-Produkte sind im Discounter nur geringfügig preiswerter oder gleich teuer, aber das Preisimage lenkt den Konsum offenbar mehr als echte Preiskenntnis.«

Aussichten für 2023 getrübt

Im neuen Jahr sind die Unsicherheiten in der Branche weiterhin hoch und viele Hoffnungen stützen sich auf ein Wiederanspringen der Konjunktur, das ein Nachfragewachstum zur Folge hätte. Vor allem bei Getreideprodukten wird dem Bericht zufolge weiterhin mit starken Preisschwankungen gerechnet und bei Milchprodukten werden die Kosten für beispielsweise Futter und Energie auch 2023 über dem üblichen Maß liegen.


Tim Lamkemeyer
Tim Lamkemeyer
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