Der Falstaff Weinguide Deutschland 2016: Die Besten der Jury
Prominent besetzte Jurys in Köln und Hamburg haben wochenlang Weine verkostet und bewertet – hier stellen sie ihre Favoriten vor.
»Haben Sie nicht einen tollen Beruf?«, werden Falstaffs Redakteure und Verkoster immer wieder gefragt. »Tagein, tagaus die besten Weine trinken!« Und es ist ja auch richtig, im Vergleich zu manch anderer Maloche ist der Beruf des Verkosters recht angenehm. Aber ein Spaziergang sind Reihenverkostungen, wie wir sie unter anderem für den Falstaff Weinguide durchführen, trotzdem nicht. Wenn man wie die Falstaff-Panels in Köln und Hamburg 2500 Weine innerhalb weniger Wochen verkostet, ist der Spucknapf das wichtigste Arbeitsgerät, Disziplin unabdingbar. Vor allem aber benötigen die Verkoster höchste Konzentration, um ihre sensorischen Eindrücke in Sprachform zu bringen.
Kein leicht zu probierendes Jahr
Dabei war der Jahrgang 2014, dessen Weine den Löwenanteil an den Proben für den diesjährigen Weinguide Deutschland ausmachten, für Verkoster nicht das einfachste Studienobjekt: Denn neben vielen mageren und unreifen Weinen gilt es, wahre Perlen zu heben. Wo die Winzer akribisch im Weinberg gearbeitet haben, sind ihnen Weine gelungen, die mit Eleganz und Feinheit wettmachen, was ihnen vielleicht an Volumen und Kraft fehlen mag. Erfreulich oft konnten die Verkostungspanels auch einmal in die höheren Punkteklassen greifen. Immerhin rund 600 Weine erreichten 90 Punkte oder mehr.
Neue Winzergeneration
Und noch etwas anderes ist bemerkenswert: Deutschlands Nachwuchswinzer werden immer engagierter, und dies in immer jüngeren Jahren. Falstaff-Mitarbeiter Axel Biesler hat für den Weinguide 2016 fünf von ihnen porträtiert, Frauen und Männer im Alter zwischen 24 und 30 Jahren. »Diese neue Winzergeneration eint vor allem ihr exzellentes technisches Wissen«, hat Biesler festgestellt, um dann sogleich auf ein erfreuliches Paradox hinzuweisen: »Doch sie nützt dieses Wissen, um immer weniger Technik bei der Bereitung ihrer Weine einsetzen zu müssen.«
30 persönliche Tipps
Zehn Verkoster, die am diesjährigen Weinguide mitgewirkt haben, verraten je drei persönliche Favoriten. Darunter finden sich Weine von Routiniers und Newcomern, ungewöhnliche Experimente und Altbekanntes. In jedem Fall jedoch Weine, die Genuss bringen – und für die Vielfalt stehen, die der deutsche Wein heute mehr denn je zuvor zu bieten vermag.