Die Entwicklung von Delivery Hero schmeckt den Aktionären gar nicht.

Die Entwicklung von Delivery Hero schmeckt den Aktionären gar nicht.
© Adobe Stock / Ralf

Delivery Hero: Zustelldienst knickt ein

Der Aktienkurs von Delivery Hero bricht heute ein – das sind die Gründe dafür

Zustelldienste waren nicht zuletzt wegen der Beschränkungen im Zuge der Corona-Krise in den vergangenen Monaten im Aufwind. Doch heute kommt ein herber Rückschlag für die Branche, zumindest für einen der bekanntesten Anbieter. Der deutsche Konzern Delivery Hero hat in den vergangenen Stunden an den Börsen kräftige Dämpfer erlitten – und das trotz jüngst bekannt gegebener Zuwachsraten.

Der Umsatz ist nämlich um 89 Prozent auf 6,6 Milliarden Euro gewachsen, ließ der Dax-Konzern verlautbaren. Der Bruttowarenwert (für diese Branche eine wichtige Kennzahl) ist um 62 Prozent auf 35,4 Milliarden Euro gestiegen. Damit hat Delivery Hero seine eigenen Prognosen übertroffen.

Dennoch ist der Aktienkurs zuletzt deutlich eingebrochen, die Anleger sind offenbar enttäuscht. Einer der Gründe laut deutschen Medienberichten: Analysten zeigen sich von den neuen Zielen von Delivery Hero-Boss Niklas Östberg entsetzt. So rechnet er mit einem Bruttowarenwert von bis zu 45 Milliarden Euro für das heurige Jahr. Das ist nach Ansicht der Experten zu wenig und sie hatten offenbar deutlich mehr erwartet. Wichtig ist zudem die Ebitda-Marge auf den Bruttowarenumsatz, sie betrug minus 2,2 Prozent – das ist schlechter als erwartet. Die Marge für heuer soll minus 1,1 Prozent betragen. Das bedeutet auch, dass eine positives Ergebnis nicht allzu leicht zu erreichen sein dürfte. Und mit einem möglichen Abflauen des Zustell-Booms könnten in vielen Ländern die Umsätze in Gefahr sein.

Delivery Hero: Börsenwert im freien Fall

Der Börsenwert von Delivery Hero liegt damit nur noch bei rund 12,7 Milliarden Euro. Ein ziemlicher Absturz zum einstmaligen Rekordwert von mehr als 35 Milliarden. Der Konzern ist in seiner Heimat Deutschland gar nicht operativ tätig (hier hat Just Eat das Geschäft übernommen); das meiste Geschäft wird in Asien abgewickelt. Ein Neustart in Deutschland mit Foodpanda war nach kurzer Zeit gescheitert. Wiederholt gab es auch schon Kritik an den Geschäftspraktiken des Unternehmens.

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