v.l.n.r.: Martin Kaufmann (Senior Vice President Europe), Olaf Ruf (GF Deutschland) und Davidoff-CEO Hans-Kristian Hoejsgaard bei der Eröffnung in Hamburg.

v.l.n.r.: Martin Kaufmann (Senior Vice President Europe), Olaf Ruf (GF Deutschland) und Davidoff-CEO Hans-Kristian Hoejsgaard bei der Eröffnung in Hamburg.
© Oettinger Davidoff AG/Petra Stadler​

Davidoff organisiert Deutschland-Vertrieb neu

Zur Eröffnung des Hamburger Büros sprach Falstaff mit Davidoff-CEO Hans-Kristian Hoejsgaard über manpower, Wein und Kuba.

Die Oettinger Davidoff AG verfolgt in Deutschland ehrgeizige Ziele: Dafür gründete das Unternehmen nun eine eigene Tochtergesellschaft, die »Davidoff of Geneva Germany GmbH« (DOGG). Beim Eröffnungsabend des Deutschland-Büros in Hamburg sprach Falstaff mit Davidoff-CEO Hans-Kristian Hoejsgaard.

Falstaff: Herr Hoejsgaard, ein neues Büro mitten in Hamburg – es sieht ganz danach aus, als hätten Sie große Ambitionen…
Hans-Kristian Hoejsgaard: Wir haben in den letzten Jahren eine Reihe von Tochtergesellschaften gegründet, vor allem in Asien, aber beispielsweise auch in Spanien, und jetzt in Deutschland. Es ist meine Strategie, mit eigenen Leuten zu arbeiten. Unsere Vertriebspartner haben in der Vergangenheit einen guten Job gemacht und sie haben den Übergang sehr professionell gestaltet, für beides bin ich ihnen dankbar. Aber man ist bei Handelsagenten natürlich nur eine Marke unter vielen. Das ist ganz anders, wenn man 24 Stunden am Tag alles in der eigenen Hand hat.

Sie haben in Ihrer Eröffnungsrede scherzhaft gesagt, das Hamburger Büro biete genug Platz, um große Parties zu feiern. Aber es scheint auch einige manpower hinter der Dependance zu stecken.
Wir kommen von Null auf ein Team von 17 Leuten. Mit dieser Vertriebskraft möchten wir vorankommen. Wir möchten viel präsenter sein im Fachhandel, und ebenso in Restaurants und Hotels. Jetzt haben wir die Zeit, um uns darum zu kümmern.

Wie sieht das auf der Produktionsseite aus? Um mehr Zigarren zu verkaufen, braucht man mehr Tabak, und vor allem qualitativ guten in größerer Menge.
Das ist für uns kaum ein Problem. Die Spezialität von Davidoff ist ja, dass kein Tabak jünger als drei Jahre ist, die meisten Tabake sind sechs Jahre alt. Darüber ist unser Finanzchef nicht happy, aber mit unserem großen Lager können wir kleinere Ernten ausgleichen, können den Geschmack und die Mischung garantieren.
Wie ein Champagnerhaus mit einem großen Bestand an Reserveweinen…
Exakt so.

Womit wir beim Thema Wein und Zigarren wären.
Nun, das klassische Pairing zur Zigarre, finde ich persönlich, ist nach wie vor ein Rum. Aber es ist jetzt zum Beispiel in China sehr populär, eine Zigarre zum Bordeaux zu rauchen. Da haben wir in den letzten Jahren einen Boom gesehen, fast eine Explosion. Es gibt heute in China kaum einen Weinhändler, der nicht auch einen Humidor hat.

Stichwort Kuba. Da spricht im Moment vieles für eine baldige Öffnung. Hätte das irgendwelche Auswirkungen auf die Geschäftspolitik von Davidoff?
Natürlich ist das ein großes Thema, wir waren dort bis 1989, und es war immer unser Traum, nach Kuba zurückzukehren. Ich glaube auch, dass es eines Tages soweit sein wird. Es wird zwar noch ein bisschen dauern, das US-Embargo muss vorher aufgehoben werden, und dann hatten die Kubaner jetzt zuletzt auch eine Reihe kleiner Ernten, sie hätten also gar nicht genug Tabak. Ich glaube aus all diesen Gründen nicht, dass eine Rückkehr sehr sehr schnell gehen wird. Aber, wie sagt man so schön: »The train has left the station.« Im übrigen würden wir in keinem Fall Nicaragua und die Dominikanische Republik ersetzen, Kuba wäre eine Ergänzung.
www.davidoff.com

Ulrich Sautter
Ulrich Sautter
Wein-Chefredakteur Deutschland
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