Cow: Dokumentation entzündet Diskussion um Klimakiller Kuh
Der englische Dokumentarfilm Cow beleuchtet das Leben von Nutztieren.
Der englische Dokumentarfilm Cow, der dieser Tage auch auf Streamingportalen zu sehen ist, sorgt erneut für heftige Debatten um Tierleid, Tierhaltung und Auswirkungen auf den Klimawandel. In Cow hat Regisseurin Andrea Arnold das Leben einer Kuh und ihres Kalbs filmerisch begleitet. Und was da zu sehen ist, könnte die Einstellung mancher Zuseher zu jenen landwirtschaftlichen Produkten ändern, die Kühe erzeugen. Zwar lassen sich die Zustände zwischen den Ländern und einzelnen Betrieben hinsichtlich der Haltung von Kühen nicht oder nur mit Schwierigkeiten vergleichen – doch wer weiß schon wirklich, wie es den Kühen und Kälbern ging, deren Produkte im Supermarktregal oder im Gasthaus zum Einsatz gelangen? Der neue Film zeigt zwar, dass die Kühe auf dem englischen Bauernhof, auf dem sie leben, recht viel Auslauf und Platz haben. Dennoch steht die industrielle Produktion immer im Vordergrund, so viel muss klar sein.
Klimakiller Kuh?
Darüber hinaus entzündet sich auch wieder die Diskussion um den Klimakiller Kuh. Tatsache ist: Die industrielle Viehproduktion trägt deutlich mehr zum Klimawandel bei als vermutet. Unsere Ernährung trägt ebenso wie Verkehr oder Industrie einen wichtigen Teil zum Klimawandel bei. Vor allem der Fleischkonsum hat gravierende Auswirkungen, das bestätigen wissenschaftliche Untersuchungen.
Schuld daran haben Änderungen der Landschaft, Verwendung von Futtermitteln wie Soja, Emissionen durch Herstellung und Einsatz von Düngemitteln, Wasserverbrauch und Energieverbrauch. Für den Ruf der Kuh als Klimakiller sorgt aber vor allem der Methan-Ausstoß. Wissenschaftlich wird das als „enterogene Fermentation von Wiederkäuern“ bezeichnet, es geht es um die Emissionen aus dem Verdauungsvorgang und den Fäkalien von Rindern. Fütterung mit Kraftfutter erhöht den Methan-Ausstoß pro Kuh. Der Viehproduktion wird das Eineinhalbfache der natürlichen Methanemissionen zugerechnet. Und das Treibhausgas Methan hat mehr Auswirkungen auf den Treibhauseffekt als CO2 (GWP, Global Warming Potential) als früher vermutet. Eine andere Dokumentation hat das eindrücklich dargelegt: Cowspiracy von Kip Andersen sorgte schon einmal für heftige Diskussionen – so wie jetzt Cow.