Alle sehnen sich nach der Biergarten-Saison.

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Corona-Update: Gipfel endet mit vagen Ergebnissen

Frühestens Ende Mai bekommen Geimpfte und Genesene wieder elementare Rechte zurück. Unklarheit für Gastwirtschaft bleibt bestehen. Europaweiter digitaler Impfpass in Entwicklung.

Der Impfgipfel von Bundeskanzlerin Angela Merkel und den Ministerpräsidenten der Länder ist am Abend des 26. April mit wenig greifbaren Ergebnissen zu Ende gegangen. Im Gegensatz zu vorherigen Treffen dieser Art wurden keine Beschlüsse gefasst. »Das oberste gesellschaftliche Ziel ist, allen Menschen alle Lebensmöglichkeiten, sprich Grundrechte, und alle Nutzungen ihrer bekannten Lebensmöglichkeiten schnell wiederzugeben«, sagte Merkel auf der Pressekonferenz nach dem Gipfel.

Wann genau das zumindest für Geimpfte gelten wird, sagte Merkel nicht. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn konkretisierte den Zeitplan in einem Interview am Montagabend auf den 28. Mai – dann soll der Bundesrat final entscheiden. In der nächsten Woche werde die Bundesregierung einen detaillierten Vorschlag machen, so Spahn. Zuvor hatte Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff schon den 28. Mai als entscheidendes Datum genannt.

Digitales Impfzertifikat kommt

Es zeichnet sich ab, dass Geimpfte und Genesene dann viele Grundrechte zurückbekommen. So müssen sie voraussichtlich nach Auslandsreisen nicht mehr in Quarantäne, Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen fallen weg. Die Maskenpflicht werde aber auch für diese Gruppe weiter gelten, so Spahn im Interview. Er deutete an, dass Restaurantbesuche künftig testgestützt möglich sein werden.

Merkel zufolge arbeitet Spahn an einem digitalen Impfzertifikat. Es soll europaweit zum Einsatz kommen. Digitale Lösungen spielen eine wichtige Rolle für den Nachweis, ob man corona-frei ist. Gut möglich, dass für Restaurantbesuche, Reisen oder Hotelübernachtungen demnächst verschiedene Apps auf dem Smartphone installiert sein müssen. Die umstrittene Luca-App war bereits Vorbote, und auch die von der Bundesregierung geförderte Coronawarn-App hat entsprechende Zusatzfunktionen bekommen.

Internationaler Travel Pass

Der Weltverband der Fluggesellschaften (IATA) will demnächst eine App mit dem Namen Travel Pass vorstellen. Damit sollen Passagiere zum Beispiel eine gültige Covid-Impfung nachweisen können oder ein negatives Testergebnis. Ähnlich wie den digitalen Boardingpass muss man seinen Travel Pass am Check-In vorzeigen, bevor man ins Flugzeug steigt. Erste Airlines testen den Travel Pass bereits. 

Die Bundesregierung hält an ihrer Aussage fest, bis zum Sommer allen Erwachsenen ein Impfangebot machen zu können. Voraussichtlich im Juni soll die Impfpriorisierung aufgehoben werden, so dass sich dann alle Bürger um einen Termin bemühen könnten. Ein Sommer mit geöffneten Restaurants, mit Auslandsreisen und unbeschwerten Treffen in größerer Runde rückt näher.

Philipp Elsbrock
Philipp Elsbrock
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