Die Gastronomie darf in einigen Teilen Deutschlands wieder ihre Türen öffnen.

Die Gastronomie darf in einigen Teilen Deutschlands wieder ihre Türen öffnen.
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Corona-Update: Diese Öffnungen stehen bevor

Endlich wieder essen gehen und urlauben – die sinkenden Infektionszahlen erlauben in Teilen Deutschlands Öffnungsschritte für die Gastronomie und Tourismus. Ein Überblick.

»Der Sommer kann ganz gut werden in Deutschland« – die Prognose von Virologe Christian Drosten im »ZDF-Heute Journal« wirkt wie Balsam auf die Seele. Nach monatelangen Einschränkungen wurde die Sehnsucht nach einem Restaurantbesuch immer größer. Rechtzeitig zum guten Wetter kündigen sich nun erste Schritte in Richtung »Normalität« an, denn: der Impffortschritt geht voran, die Neuinfektionen sinken.

Zwar ist die Situation von Bundesland zu Bundesland sehr verschieden, eines gilt aber seit dem 10. Mai für ganz Deutschland: Vollständig Geimpfte und Genesene sind von den Ausgangsbeschränkungen befreit und dürfen wieder mehr Menschen treffen. Diese Ausnahmeverordnung ist in der Nacht auf Sonntag in Kraft getreten. Die zuvor eingeführte bundesweite Notbremse​​​​​​​ fällt bei einer Inzidenz von unter 100 weg – was dann gelockert wird, entscheidet jedes Bundesland selbst. 

Öffnungen in der Gastronomie

Der Sonntagsbrunch im Lieblingscafe oder ein kühles Bier im Gastgarten – das ist in einigen Teilen Deutschlands seit dem 10. Mai wieder möglich. In anderen Bundesländern kann damit zu Pfingsten gerechnet werden. Generell gilt: Geimpfte, Genesene oder Getestete kommen in den Genuss der Wiedereröffnungen.

In Norddeutschland sperrte die Außengastronomie mit dem 10. Mai in Niedersachsen wieder auf (Sperrstunde 23 Uhr). In Schleswig-Holstein wurden Modellregionen gestartet und die Öffnung der Innen-Gastro für den 17. Mai angekündgt. Ob sich dies ähnlich in Mecklenburg-Vorpommern durchsetzen könnte, soll bis spätestens 22. Mai feststehen. Deutlich vorsichtiger ist das Vorgehen in Hamburg: Aufgrund der heiklen Infektionslage sollen frühestens Ende Mai weitere Lockerungen erfolgen – die Gastronomie bleibt vorerst geschlossen. Auch im Saarland und in Sachsen lässt die Inzidenz noch keine Öffnungsschritte zu.

Im Südwesten seien Gastro-Öffnungen – sowohl im Innen- als auch im Außenbereich – noch vor Pfingsten möglich. Gute Nachrichten gibt es auch für Landkreise in Bayern, die eine stabile Sieben-Tages-Inzidenz unter 100 aufweisen: Hier dürfen Biergärten, Kinos und Theater nun wieder Gäste empfangen. Berlins Bürgermeister Michael Müller hofft bis Pfingsten auf eine gemeinsame Lösung mit Brandenburg und den Start der Restaurants im Freien.

Unklarheiten im Reisebereich

Erleichterungen erwarten vollständig Geimpfte und Genesene auch im Bereich Reisen. Sie müssen nur noch in Ausnahmefällen in Quarantäne – etwa bei Einreise aus einem Virusvariantengebiet. 

Was den Tourismus innerhalb Deutschlands anbelangt, sorgen die unterschiedlichen Öffnungsstrategien derzeit für Verunsicherung. So öffnen rund um Hessen touristische Angebote – in Hessen selbst ist dem aber noch ein Riegel vorgeschoben. Der Hotelverband Dehoga fordert deshalb Öffnungsperspektiven für die hessische Betriebe. Über Unklarheit in der Reisebranche wird auch in Baden-Württemberg geklagt. In Niedersachsen ist Urlaub wieder möglich ­– vorerst aber nur für Einwohner. Die Insel Sylt und der Kreis Nordfriesland sind hingegen bereits seit dem 1. Mai auch für Gäste von außerhalb offen.

Generell sei die Nachfrage nach Urlaub im Norden hoch, während sich die Tourismusbetriebe im Südwesten Sorgen machen. Während die touristischen Modellregionen in Schleswig-Holstein sich zahlreicher Buchungsanfragen erfreuen, wartet man in Oberbayern bisher vergeblich auf einen Anfrageboom für Pfingsten

Sonja Wind
Sonja Wind
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