Die Desserts sind nicht immer süß – auch Käse eignet sich für das kulinarische Finale.

Die Desserts sind nicht immer süß – auch Käse eignet sich für das kulinarische Finale.
© ett la benn

»Coda«: Erste Dessert-Bar in Berlin

Ab 10. August verführen René Frank und Oliver Bischoff mit raffinierten Dessertkreationen und eigens darauf abgestimmten Drinks.

Für das Dessert extra die Location wechseln? Das lohnt sich vor allem ab 10. August, wenn René Frank, ehemaliger Chef-Patissier im drei-Sterne-Restaurant »La Vie« in Osnabrück gemeinsam mit dem Designer Oliver Bischoff die erste Dessert-Bar der Hauptstadt eröffnet. Oft genug wird der letzte Gang ausgelassen, weil das Völlegefühl einsetzt oder der Kalorienzähler Alarm schlägt. Dass man sich so unzählige, raffinierte Kreationen entgehen lässt beweisen Frank und Bischoff mit ihrem neuen Konzept.

Im »Coda« wird die Spitzenpatisserie herunter gebrochen und sich auf das Wesentlich konzentriert. Hier werden ausgefallene Dessertkreationen, wahlweise auch zum Teilen, serviert. »Wir verstehen Gastronomie nicht nur als Ort, an dem Menschen satt werden, sondern als ganzheitliches Erlebnis. Die Atmosphäre spielt dafür eine ebenso wichtige Rolle wie Speisen und Getränke. Ziel ist es, eine Genusswelt zu schaffen, die für jeden zugänglich ist«, beschreibt Oliver Bischoff. Sich den Nachtisch zu teilen wird hier nicht als Fauxpas, sondern als gelungene Alternative gesehen, möglichst viel gemeinsam ausprobieren zu können.

Nicht nur für Naschkatzen

Wer sich jetzt einen Pilgerort für Naschkatzen vorstellt, darf enttäuscht werden. Auch Genießer, denen Süßes weniger zusagt, kommen im »Coda« auf ihren Geschmack: Neben Desserts mit Käse werden auch für die Welt der Patisserie untypische Produkte wie fermentierter Tofu oder schwarzer Knoblauch verwendet. »Die Idee liegt darin, ungewöhnliche Zutaten mit klassischen Techniken zu verarbeiten und dadurch Geschmack und Konsistenz ganz anders definieren zu können. Das Produkt steht dabei klar im Fokus«, erklärt Bischoff. Dabei setzt das »Coda«-Team auf Eigenproduktion: Vom fermentierten Ginger Most bis hin zu Infusionen und milchsauren Getränken wie Kefir und Kombucha wird alles selbst hergestellt. Außerdem verzichten Frank und Bischoff weitestgehend auf die Zugabe von Zucker und setzen stattdessen auf die natürliche, eigene Süße von Gemüse und Früchten.

© ett la benn

Da es sich beim »Coda« aber auch um eine Bar handelt, gibt es zu jedem Dessert einen akribisch darauf abgestimmten Drink. »Zur geräucherten Schokoladencreme mit einer Essenz aus Zichorienwurzel
kombinieren wir beispielsweise Lambrusco mit einem Hauch von getorftem Whisky. Und zum Dessert
aus Kiwi, Dinkelgras und Himbeere wird es einen Drink mit Traube, Nuss und Alge geben«, verrät der Patissier Frank. Die Desserts kann man entweder direkt an der Bar oder im Gastraum, a la carte oder als zwei, drei oder fünf-gängige Speisenfolge genießen.

Namensgeber der Dessert-Bar ist übrigens die aus der Musiksprache stammende Bezeichnung »coda«, die das sanfte Ende einer Komposition beschreibt.

Erste Impressionen aus dem »Coda« in der Bildergalerie:

Info

»Coda«
Friedelstraße 47
12047 Berlin

www.coda-berlin.com

Patricia Astor
Patricia Astor
Redakteurin
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