Die malerischen Hügel zwischen Florenz und Siena sind die Heimat des Chianti Classico.

Die malerischen Hügel zwischen Florenz und Siena sind die Heimat des Chianti Classico.
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Chianti Classico Trophy 2018: Die Sieger

Einst der Inbegriff italienischen Lebensstils, dann viele Jahre verpönt und nun wieder zurück: Der Chianti Classico. Die Trophy geht diesmal an »Querciabella«, »Carpineta Fontalpino« und »Rietine«.

Die Hügel zwischen Florenz und Siena sind das Anbaugebiet des Chianti Classico. 2015 und 2016 waren hier zwei hervorragende Jahrgänge. Vom Jahrgang 2015 präsentieren sich die Weine füllig und rund, Weine aus 2016 zeigen sich etwas frischer, haben kernigeres Tannin und mehr Spannung. Der einfache Chianti Classico, im Fachjargon auch als »Annata« bezeichnet, wurde bei Feintrinkern, die auf sich hielten, lange Zeit wenig beachtet. Sie konzentrierten sich vielmehr auf Chianti Classico Riserva oder Weine aus dem neuen Top-Segment ­Chianti Classico Gran Selezione. Klammheimlich aber hat sich der einfache Chianti Classico herausgeputzt. Ein Chianti Classico besteht zu mindestens 80 Prozent aus Sangiovese, den Rest können die lokalen Sorten Colorino oder Canaiolo oder auch Cabernet, Merlot oder Syrah bestreiten. Immer häufiger findet man auch reinsortige Sangiovese. Ein Chianti Classico kommt im zweiten Jahr nach der Ernte in den Handel. Guter Chianti Classico duftet nach Kirschen, zeigt sich am Gaumen frisch und saftig, mit spürbarem, aber gut eingebundenem Tannin.

Querciabella 2016 Chianti Classico (mitte), Carpineta Fontalpino 2016 Chianti Classico Montaperto (l.) und Rietine 2015 Chianti Classico (r.).
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Querciabella 2016 Chianti Classico (mitte), Carpineta Fontalpino 2016 Chianti Classico Montaperto (l.) und Rietine 2015 Chianti Classico (r.).

Alle drei Siegerweine erhielten 94 Punkte. Im Stechen wurden die Ränge ermittelt. Gewinner unserer Chianti Classico Trophy ist der Chianti Classico 2016 von Querciabella. Das Weingut in Greve zählt zu den Qualitätspionieren im Chianti. Seit Jahren schon werden die Weinberge nach biodynamischen Richtlinien bearbeitet. Der 2016er ist ein Bilderbuch-Chianti: dicht und mit voller Frucht, mit feinem Schmelz und guter Frische. Carpineta Fontalpino liegt im äußersten Südosten des Anbaugebietes. Das Bio-Weingut gehört der Familie der bekannten Önologin Gioia Cresti. Ab dem Jahrgang 2015 wurden hier erstmals auch drei Lagen-Chianti Classico rein aus Sangiovese erzeugt. Der nun vorliegende Chianti Classico Montaperto 2016 gefiel uns am besten, er belegte den zweiten Rang. Seit einem Vierteljahrhundert baut das Ehepaar Gaffuri-Lazarides im malerischen Weiler Rietine bei Gaiole Wein an, mittlerweile große Klassiker. Der Chianti Classico 2015 von Rietine ist unser drittplatzierter Wein. Neben diesen drei Gewinnern gibt es noch eine ganze Menge an hervorragenden Chianti Classico, die darauf warten genossen zu werden.

Othmar Kiem
Othmar Kiem
Chefredakteur Falstaff Italien
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