Biersommelier-Weltmeister kommt aus Deutschland

Oliver Wesseloh verteidigte den vor zwei Jahren von Sebastian Priller-Riegele ins Land geholten Titel.

Deutschland wurde seinem Ruf als Biernation erneut gerecht: Oliver Wesseloh überzeugte die Fachjury bei der dritten Weltmeisterschaft der Sommeliers für Bier und konnte er den vor zwei Jahren von Sebastian Priller-Riegele nach Deutschland geholten Titel verteidigen. Der Kreativbrauer und studierte Brauingenieur Wesseloh setzte sich in mehreren Vorläufen und dem Finale gegen 54 Mitstreiter aus zehn Nationen durch. Die Weltmeisterschaft, die alle zwei Jahre von der Doemens Academy aus Gräfeling veranstaltet wird, bildete auch einen gelungenen Auftakt für die drinktec, die Weltleitmesse der Getränkeindustrie auf der Messe München.

Botschafter der Bierkultur
»Bierkultur bedeutet für mich hervorragende Biere auszuwählen, zu präsentieren und zu genießen. Wichtig ist dabei immer der entsprechende Rahmen. Bierkultur ist gleichbleibend mit Vielfalt und ich sage daher: Weg von der Biereinheit. Ich habe an der Weltmeisterschaft der Sommeliers für Bier teilgenommen, um in erster Linie Erfahrungen zu sammeln, Kollegen zu treffen und mich auszutauschen, aber natürlich auch um Spaß an gelebter Bierkultur zu haben. Mit einer Teilnahme am Finale habe ich wirklich nicht gerechnet und erst recht nicht mit der Entscheidung der Jury, mich zum Besten zu küren«, berichtete der neue Weltmeister strahlend nach dem Triumph. Wesseloh will seinen Titel nutzen, um als Botschafter der Bierkultur aufzutreten: »Ich freue mich sehr, in den kommenden zwei Jahren, die Bierkultur hoch zu heben, und an die Arbeit meiner beiden Vorgänger anzuknüpfen«. Das Bier, das er im Filiale zur Präsentation vor der Jury auswählte, war das Double IPA von Firestone Walker.

Die Entscheidung zwischen Platz zwei und drei fiel der Jury nach eigener Aussage schwer. Am Ende gab die emotionale Präsentation und Bierbeschreibung den Ausschlag für den Amerikaner Don Lindsay, der den Vize-Weltmeistertitel einfuhr. Dritte wurde die Brasilianerin Tatiana Spogis. Sylvia Kopp, Biersommelière, Autorin und freie Journalistin, Frank Lukas, Braumeister der Störtebeker Braumanufaktur und Markus Becke, verantwortlicher Braumeister bei Braufactum, teilen sich Platz vier.

»Wir haben schon bei den Vorbereitungen gemerkt, dass die Weltmeisterschaft dieses Jahr noch größer als bei den ersten beiden Malen und eine wirklich hochkarätige Veranstaltung wird. Alle Biersommeliers haben ihre Aufgabe ernst genommen und sich extrem gut vorbereitet. Das Niveau in diesem Jahr war so hoch wie nie«, so Wettkampfleiter und Jurymitglied Wolfgang Stempfl. Der Geschäftsführer der Doemens Academy hatte das Event 2009 ins Leben gerufen.

»Gelebte Bierkultur auf höchsten Niveau. Das war das Ziel, dass wir uns gesetzt haben, als wir vor genau einem Jahr zu unserem ersten Treffen hier in der Messe München zusammengekommen sind«, meinte Norbert Vidal, Lehrgangsleiter Getränkebetriebswirt bei der Doemens Academy.

Mehr Info:
www.biersommeliers.de/wm

(sb)

Sascha Bunda
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