Betrug mit Wein: US-Milliardär wird entschädigt

Bill Koch erhielt rund 290.000 Euro, weil ihm bei einer Auktion »vorsätzlich« gefälschter Wein verkauft wurde.

Auch ein gewiefter Geschäftsmann wie Bill Koch ist vor Betrug nicht gefeit. Dem 62-jährigen Amerikaner, dessen Privatvermögen auf vier Milliarden Dollar geschätzt wird, wurde bei einer Weinauktion gefälschter Wein angedreht. 2005 hatte der Öl- und Energiemagnat für 3,7 Millionen Dollar 2669 Flaschen Wein aus der Sammlung des Internet-Unternehmers Eric Greenberg gekauft. Wie sich aber herausstellte, stimmten bei 24 Flaschen mit einem Wert von insgesamt 335.000 Dollar Inhalt und Etikett nicht überein. 

Kreuzzug gegen Fälscher
Seinen Prozess gegen Greenberg, der seiner Meinung nach von dem Etikettenschwindel gewusst hatte, ließ sich Koch gut zehn Millionen Dollar kosten. Nach zweieinhalb Wochen fällte die Jury in New York nun das Urteil: Bill Koch bekam 379.000 Dollar Schadenersatz zugesprochen, weil ihm die Gegenseite vorsätzlich falschen Wein verkauft habe. Das berichtet der »Wine Spectator«. »Ich mag es nicht, betrogen zu werden«, sagte Koch nach dem Urteil. Der begeisterte Segler und Weinsammler befindet sich seit Jahren auf einem Kreuzzug gegen Weinfälscher. Der Sieg in New York war sein größter Erfolg, auch wenn er die Anwaltskosten nicht mehr hereinbekommen wird. Aber um Geld geht es Koch ja nicht: »Fälschen erniedrigt die Liebe des Winzers zu seinem Wein«, meinte der 62-Jährige.

Greenberg indes behauptete bis zum Ende, nichts von den falschen Etiketten gewusst zu haben und versuchte, das Auktionshaus in Verantwortung zu nehmen, dem die Fälschung nicht aufgefallen war. Doch der Erfolg seiner Strategie blieb aus.

(sb)

Sascha Bunda
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