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Best of Gusseisen-Bräter: Einer für alles

Von Kupfer bis Teflon, von Eisen bis Email: Die Welt ist voller Töpfe und Pfannen, die wir alle wollen sollen – dabei reicht meist ein einziges Kochbehältnis. Wir sagen Ihnen, welches.

Der beste aller Bräter ist aus dickem Gusseisen, emailliert und rund. Er hat nicht zu kleine Griffe links, rechts und am Deckel und einen Durchmesser von etwa 24 cm. So, jetzt wissen Sie das. Wenn Sie einfach nur gut kochen und bis zum Ende Ihres Lebens glücklich mit ihrem Bräter sein wollen und außerdem ein paar hundert Euro übrig haben, verschwenden Sie hier nicht weiter Ihre Zeit. Ziehen Sie jetzt einfach los und kaufen sich einen Le ­Creuset-Topf. Er ist nicht billig, dafür wunderschön, und wird Sie sicher nicht enttäuschen. Besser werden Bräter nicht. Für alle anderen, die es doch noch genauer wissen oder sparen wollen, holen wir hier weiter aus.

Allround-Talent

Ein Bräter ist das vielleicht vielseitigste Küchengerät. Sie können in ihm Fleisch und Gemüse scharf anbraten und gleich danach zu einem Eintopf schmoren, in ihm lassen sich Suppen genauso kochen wie Reis oder ganze Hühner. Er ist der perfekte Brotback­ofen, funktioniert auf dem Herd als Pfanne, im Rohr als Topf, und wenn Sie es geschickt anstellen, dann wird aus ihm selbst auf einem Lagerfeuer mit ein paar Kohlen eine Art Backrohr – kurz, wenn Sie ein einziges Kochgerät mit auf die Insel nehmen müssten, es sollte ein Bräter sein.

Fast unzerstörbar

Gusseisen ist für ihn das beste Material, weil es Hitze sehr gut speichert – das heißt, selbst wenn die Temperatur Ihres Ofens oder Ihres Herds schwankt (was sie bei den allermeisten Heimgeräten tut), sorgt Ihr Bräter dafür, dass es in ihm ziemlich gleichmäßig warm ist und es keine heißen oder kalten Stellen gibt. Je dicker das Gusseisen, desto besser – zumindest, solange Sie den Bräter noch heben können. Gleichzeitig ist Guss­eisen fast unzerstörbar und hält auch sehr hohe, sehr plötzliche Hitze aus, was es an­­genehm von einem Römertopf aus Keramik unterscheidet. Nur fallen dürfen Sie es nicht lassen, weil er erstaunlich leicht zerbricht.

Nachteile? Nicht bekannt.

Bräter, die nicht emailliert sind – etwa die günstigen Modelle von Ikea – müssen vor dem Gebrauch eingebrannt werden, ganz genauso wie eine Gusseisenpfanne. Das ist nicht schlimm, aber etwas mehr Arbeit. Außerdem kann blankes Gusseisen an Gerichte mit viel Säure, etwa Eintöpfe auf Tomatenbasis, mit der Zeit einen leicht metallischen Geschmack abgeben. Email verhindert das und ist außerdem eine ganz wunderbare Anti-Haft-Beschichtung. Nachteile? Mir nicht bekannt. Rund ist in den allermeisten Fällen schlicht die praktischste Form, weil Herdplatten nun einmal rund sind und sich Dinge wie Krautrouladen oder Fleischbällchen ideal hinein­schlichten lassen. 24 cm ist meiner Erfahrung nach schlicht die ideale Haushaltsgröße für zwei bis vier Personen und Hobby-Brotbäcker. Wenn Sie fünf Kinder haben, nehmen sie das nächstgrößere Modell, wenn sie allein leben, eine Nummer kleiner.

Zahlreiche Firmen bieten gute Gusseisen-Bräter an. Die schwedische Firma Skeppshult etwa erzeugt besonders massive Gusseisen-Bräter (und sehr gute Pfannen), die Firma Staub ist ein französischer Qualitätsbetrieb. Selbst Ikea hat sehr günstige Gusseisen-Bräter im Angebot, von denen mir einer viele Jahre sehr gute Dienste geleistet hat. Die Firma Riess baut eine österreichische, etwas leichtere Eisenbräter-Version. Und Le Creuset? Die Firma ist wohl für die letzte Gusseisen-Bräter-Revolution verantwortlich: Die Bräter wurden einst meist mit kleinen Füßen hergestellt, damit sie über Kohlenfeuer gestellt werden konnten, und hatten flache Deckel mit Rand, auf die man glühende Kohlen für Oberhitze legen konnte.

1925, im Gründungsjahr der Firma, brachte Le Creuset als Erste einen Topf ohne Füßchen und mit dem klassischen gewölbten Kuppeldeckel heraus. Das hat sich als schwer verbesserbar erwiesen. Jeder der Töpfe, die im Le Creuset-Werk in Fresnoy-le-Grand nahe der französisch-belgischen Grenze produziert werden, wird von einem eigenen Team kon­trolliert, bevor er verkauft wird. Sie sind dick sowie emailliert und rund zu haben. Womit wir wieder beim Anfang und dem besten aller Bräter wären.

Die Bräter im Test

1. Chasseur – De Buyer Casserole

Foto beigestellt

Gesehen für 179 Euro
Mit einem Durchmesser von 28 cm lässt sich mit dieser Kasserolle nicht nur perfekter Braten zubereiten, sie ist auch für Schmorgemüse und Suppen bestens geeignet.
www.debuyer-brandshop.com


2. Le Creuset Gourmet-Profitopf

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Gesehen für 255 Euro
Der Gourmet-Profitopf mit 30 cm Durchmesser ist ein gusseiserner Allrounder, der auch als Pfanne einsetzbar ist. Er ist ideal für Gerichte, die zuerst scharf angebraten und anschließend im Backofen gegart werden.
www.lecreuset.de


3. Schulte-Ufer Rustika Multi-Bräter

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Gesehen für 99 Euro
Großer Bräter mit 5 l Fassungsvermögen. Besonderer Reiz: Der Deckel ist ebenfalls aus emailliertem Gusseisen und kann auch als Pfanne verwendet werden.
www.schulte-ufer-kg.de


4. Spring Escale

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Gesehen für 179 Euro
Der ovale Bräter bringt es auf eine maximale Breite von 31 cm und ermöglicht eine extrem schnelle und gleichmäßige Hitzeverteilung.
www.spring-brandshop.eu


5. Fissler Special Arcana Bauernpfanne

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Gesehen für 169 Euro
Die Emaillierung der Innenflächen unterstützt die Bildung einer Patina, die für den traditionellen Schmor­geschmack sorgt. Der dicke, glatte Boden eignet sich für alle Herdformen.
www.fissler.com


6. Mauviel M’Heritage Bratentopf

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Gesehen für 439,90 Euro
Der Kupfertopf ist 2,5 mm dick, passt sich Temperaturunterschieden schnell an und verteilt die Wärme gleichmäßig. Die gusseisernen Griffe machen den Bräter auch optisch äußerst attraktiv.
www.mauviel.com


7. WMF Ovaler Gusseisen Bräter ProfiSelect

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Gesehen für 169 Euro
Der 30 cm breite Bräter aus emailliertem Gusseisen läuft vor allem bei großen Portionen wie ganzem Geflügel oder Rinderbraten zu Höchstform auf.

www.wmf.com


8. Staub Bräter mit Glasdeckel

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Gesehen für 179 Euro
Brat- und Röstaromen können sich in diesem Bräter perfekt entfalten. Der Glasdeckel macht den Bräter etwas leichter als seine Kollegen.
www.zwilling-shop.com

Erschienen in
Falstaff Nr. 08/2018

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Tobias Müller
Autor
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