Bessere Arbeitsbedingungen sorgen für loyale Mitarbeitende
Während der Pandemie sind Fachkräfte nicht mehr in touristische Kernbranchen zurückgekehrt.
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Während der Pandemie sind Fachkräfte nicht mehr in touristische Kernbranchen zurückgekehrt.
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Seit Jahren verliert die Hotellerie und Gastronomie an Attraktivität, es fehlen Lernende und Fachkräfte – bestätigt ist das nun auch durch eine Studie der Forschungsstelle Tourismus der Universität Bern, welche die aktuelle Branchenlage und die zukünftige Entwicklung im touristischen Arbeitsmarkt unter die Lupe nahm.
Im Bericht wird zunächst dargelegt, dass es mittel- und langfristig weniger Berufslehren in der Hotellerie und Gastronomie geben werde. Zusätzlich sei es schwierig, einmal Ausgebildete in der Branche zu halten. Bereits jetzt haben die Hälfte der Lehrabgänger der Branche vier Jahre nach dem Abschluss bereits wieder den Rücken gekehrt. Dringende Maßnahme: Die Arbeit müsse stärker wertgeschätzt werden, die Planbarkeit sich verbessern und die Löhne steigen.
Hotel & Gastro Union macht auf negative Entwicklung aufmerksam
In diesem Zusammenhang betont die Hotel & Gastro Union, dass eine breit angelegte, von ihnen und den Arbeitgeberverbänden Gastrosuisse und Hotelleriesuisse gemeinsam getragene Nachwuchskampagne nötig sei, um die positiven Aspekte einer Berufslehre im Gastgewerbe aufzuzeigen. Darüber hinaus sieht die Union einen dringenden Handlungsbedarf bei den Aspekten Arbeitszeit, Lohn und Wertschätzung.
Nichtsdestotrotz steigt fortlaufend der Druck auf die Arbeitsbedingungen im Tourismus und im Gastgewerbe an, der zunehmende Fachkräftemangel leistet sein Übriges dazu. Qualifizierte Mitarbeitende zu finden, werde als eine der größten Herausforderung gesehen, so die Ergebnisse der Studie, denn nach Schliessungen von Betrieben während der Pandemie seien Fachkräfte nicht mehr in touristische Kernbranchen zurückgekehrt.
Was können Unternehmen aber nun tun? Wollen sie gut ausgebildete Arbeitnehmende anziehen, müssten auch die Arbeitsbedingungen dementsprechend ausgestaltet sein. Fehlen Erwerbstätige, müssten die Verbliebenen umso stärker belastet werden, was sich aber negativ auf die Bedingungen auswirkt. Bezüglich der Löhne sei langfristig zu erwarten, dass der Druck auf Erhöhungen generell hoch bleibe.
hotelgastrounion.ch
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