Berliner Weisse Gipfel in der alten Willner-Brauerei

Vom Touristengetränk zur Köstlichkeit: neuer Schwung für den historischen Bierstil.

Sie ist wieder da: die echte Berliner Weisse, das Ur-Bier der Hauptstadt. Ein erfrischendes, sanft säuerliches Bier mit einer Mischung aus Gersten- und Weizenmalz. In ihrer ursprünglichen Machart vergoren mit obergärigen Hefen und sehr speziellen Milchsäurebakterien. Gestandene Berliner tranken sie mit »Strippe«, also mit Kümmelschnaps und die Soldaten Napoleons nannten den Durstlöscher den »Champagner das Nordens«. Mit dem Siegeszug der untergärigen Biere nach Pilsener Brauart verlor die Weisse ab Mitte des 19. Jahrhunderts allmählich an Bedeutung.

Zuletzt verkam sie zum faden Touristengetränk mit Waldmeister- oder Himbeersirup gefärbt und gesüßt. Da viele Brauer – insbesondere diejenigen, die untergärig brauen – die Milchsäurekulturen meiden, verkam die pure Berliner Weisse zu einem aufgesäuerten Trunk, der ohne die bunten Beigaben kaum genießbar war.

Neu-Belebung der Hauptstadt-Spezialität
Nun wagen sich entschlossene Brauer der neuen Kreativbier-Generation an die beinahe ausgestorbene alte Brauart und bringen dabei selbstverständlich auch wieder die wahren Zutaten in den Brauvorgang. Als Ergebnis betören Köstlichkeiten den Gaumen, die mit der Industrie-Weissen nichts mehr gemein haben.

Auf Initiative der Berlin Beer Academy treffen auf dem historischen Gelände der ehemaligen Willner-Brauerei Fachleute, Brauer und Berliner zusammen, um der Neu-Belebung der bierigen Hauptstadt-Spezialität im Rahmen des Berliner Weisse Gipfels einen ganzen Tag zu widmen. Vorträge zu Brau- und Stadtgeschichte, moderierte Verkostungen und die Erzeugnisse von ca. 20 Brauereien aus aller Welt widmen sich einer Brauspezialität, die einer Neuentdeckung lohnt.

INFO
Berliner-Weiße-Gipfel
Datum:
Samstag, 19. März 2016
Zeit: 12–22 Uhr
Ort: Willner Brauerei, Berliner Straße 80–82, 13189 Berlin-Pankow
Kosten: € 5

www.facebook.com/BerlinerWeisseGipfel/
www.berlinbeeracademy.de

(Von Peter Eichhorn – www.eichiberlin.com)

Peter Eichhorn
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