Björn Swanson ist momentan viel außerhalb Berlins unterwegs. Gerade eingeweiht: »The Benedict« in Trier.

Björn Swanson ist momentan viel außerhalb Berlins unterwegs. Gerade eingeweiht: »The Benedict« in Trier.
© The Benedict

Berliner Sternekoch Björn Swanson eröffnet »The Benedict« in Trier

Für sein neuestes Projekt hat es Sternekoch Björn Swanson an die Mosel verschlagen. In Trier, der ältesten Stadt Deutschlands, kocht er in einem Container.

Der Berliner Starkoch Björn Swanson hat mehr als 700 Kilometer von Berlin entfernt ein neues Restaurant eröffnet. Es heißt »The Benedict« und liegt im Herzen von Trier an der luxemburgischen Grenze.

In dem Gartenrestaurant mit 126 Sitzplätzen will der Sternekoch mit seinem 14 Mann starken Team das ganze Jahr über seine Gäste bewirten. So wie er mit seinem Restaurant Faelt in Berlin-Schöneberg Furore machte und innerhalb kürzester Zeit mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet wurde, will Swanson auch mit The Benedict in Trier Aufmerksamkeit erregen. Sein Konzept: immer nachhaltig, dabei so regional wie möglich und stets saisonal. »Vom Qualitätsanspruch ist es das Gleiche, ob wir im Benedict oder im Faelt kochen«, sagt der 38-Jährige, der nach der Anfangsphase in Trier weiterhin in Berlin am Herd steht. Dennoch bleibt er vorsichtig und startet zunächst mit einer kleinen Karte: vier Vorspeisen, drei Hauptgängen und zwei Desserts. Das muss vorerst reichen. »Wir sehen dann wie sich das Konzept etabliert. Alle drei bis vier Wochen wird die komplette Speisekarte wechseln.«

Weinkarte mit Schwerpunkt Mosel und Saar

Der Minimalist mit dem Credo »weniger ist mehr« versucht daher zunächst mit Gerichten wie Risotto von der Perlgraupe mit Beurre blanc & Pfifferlingen, Blumenkohlsalat mit Brunnenkresse Kräuteröl & Kaviar vom Saibling oder Weiße Schokoladen Panna cotta mit geeister Himbeere & Estragon, den Geschmack seiner neuen Gäste zu ergründen. Anders dagegen die Weinkarte. Swanson und sein Berliner Restaurantleiter Benni Becker haben bei fünf Spitzenweingütern an Saar und Mosel ordentlich eingekauft. 75 bis 80 Positionen sind auf der Weinkarte verzeichnet, 100 sollen es werden. Die Tropfen von Van Volxem (Wiltingen), Markus Molitor (Bernkastel-Wehlen), Schloss Lieser (Lieser), Nik Weis (Leiwen) und Maximin Grünhaus (Mertesdorf) verkauft Swanson seinen Gästen zu fairen Preisen.

Die Freundschaft zu dem Trierer Immobilienunternehmer Markus Friedrich – beide lernten sich 2014 im Golfclub Berlin-Wannsee kennen – brachte den Berliner Sternekoch auf die Idee, in Trier ein Lokal mit ambitionierter Küche zu eröffnen. Das neue Gartenrestaurant – gekocht wird in zwei Containern auf dem Gelände – grenzt an ein in den 1930er Jahren umgebautes, denkmalgeschütztes Gebäude, das bis ins 19. Jahrhundert als Kloster diente und heute der Trierer Unternehmerfamilie Friedrich gehört. Ab Herbst will Swanson den Gastro-Bereich unter einem beheizten Zelt beherbergen. Langfristig soll das Benedict 2023/24 in das bis dahin komplett sanierte historische Objekt umziehen und das Gartenrestaurant als Außengastronomie dienen.

Nach seinem Trierer Engagement will Swanson weiter expandieren. In Berlin hofft er Ende September/Mitte Oktober ein zweites Restaurant eröffnen zu können. Ein Ableger zum Faelt schwebt ihm vor, allerdings mit Fine Dining-Abendbrot. »Die Planungen laufen auf Hochtouren«, verkündet er. Seit Februar ist sein Hotel Jardi auf der Baleareninsel Mallorca eröffnet, ein weiteres Projekt mit seinem Geschäftspartner Markus Friedrich. In Rimini/Italien verhandelt Swanson gerade ebenfalls über einen Hotelkomplex, den er übernehmen will. Doch das ist noch Zukunftsmusik. 

The Benedict, Sichelstraße 32, 54290 Trier, the-benedict.de

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