Die neue »November« Brasserie in Berlin.

Die neue »November« Brasserie in Berlin.
© Nils Hasenau

Berlin: Neuanfang als »November Brasserie«

Von der Ost-Berliner Institution des »Café Novembers« hin zu einem neuen, japanischen Flair: Die »November« Brasserie.

Das Ecklokal in der Husemannstraße, nahe des Kollwitzplatzes eröffnete bereits 1993. Damals noch bekannt und beliebt als »Café November« konnte man hier Matjes mit Bratkartoffeln essen oder bis nachmittgas frühstücken. Seit Ende Juni 2022 weht hier jedoch ein neuer und frischerer Wind. Die neuen Inhaber des alten Kiez-Cafés wollten eigenen Angaben nach ein Stück Geschichte beibehalten. Die »The Catch Family« hat während Corona das ehemalige »Café November« umgestaltet und erneuert. Nicht nur der Name »November« ist geblieben, auch das allseits beliebte Wiener Schnitzel durfte auf der sonst japanisch inspirierten Speisekarte bleiben. Doch neben diesen beiden Dingen wurde hier viel verändert. 

Die »November Brasserie« erstrahlt nun als eine moderne, japanisch inspirierte Brasserie mit Fokus auf hochwertigen Fisch. Eine große Besonderheit ist das Team, welches aus geflüchteten Profi-Gastronomen besteht, die einen Neustart in Deutschland wagen. So ist zum Beispiel der Sushi-Chef Ruslan Kim als gebürtiger Koreaner in der Ukraine aufgewachsen. Auch Küchenchefin Hanna Papruha und Barchef Vasily Sapunkov kommen nicht aus Deutschland, sondern stammen aus Belarus. Papruha musste 2020 in die Ukraine, um dann wie Sapunkov nach Kriegsausbruch erneut zu fliehen. So kamen sie, wie viele andere ihrer Kolleg:innen nach Deutschland und bereichern nun die »November Brasserie« als tolles Team.

Hamachi mit Yuzu, Trüffel und Ponzu.
© Nils Hasenau
Hamachi mit Yuzu, Trüffel und Ponzu.

Dinner, Frühstück und »Raw-Bar«

Das Restaurant »November« lädt an sechs Tagen der Woche zum Dinner ein. Am Wochenende kann hier außerdem ausgiebig gefrühstückt werden. Verantwortlich für das kulinarische Konzept der Brasserie sind Küchenchefin Hanna Papruha, »The Catch« Brand Chef Sergejs Siporovs und Sushi-Chef Ruslan Kim. Ihre Speisekarte sei ein Zusammenspiel verschiedener kultureller Einflüsse und Geschichten. Um der japanischen Küche gerecht zu werden stehen eigenen Angaben nach insbesondere die Qualität der verwendeten Produkte im Vordergrund. Hierbei beziehen die Gastronom:innen Fisch und Meeresfrüchte direkt von Fischmärkten aus Spanien und Japan.

Eine Besonderheit der »November« Brasserie ist die mitten im Restaurant angesiedelte »Raw-Bar«. Hier können die Gäste Dienstag bis Samstag ab 18 Uhr zusehen, wie Sushi-Chef Kim den frischen Fisch verarbeitet und als Nigiri, Sashimi, Carpaccio oder Tatar auf die Teller zaubert. Dabei interpretiert er die klassische Sushi-Bar neu und serviert seine Kreationen bereits mit Soße und Topping als vollendete Gerichte.

Auf der normalen Speisekarte finden sich Gerichte wie der gebackene Steinbutt mit Miso und Shiitake-Butter oder Entenbrust mit Pak Choi und Sanchosauce. Auch Veganer:innen können es sich hier mit den veganen Brokkolini mit Erdnüssen, Limette, Crispy Chili und Minze oder dem frischen Kohlrabi-Salat mit Avocado und Haselnüssen schmecken lassen. Ein Gericht, das dem Team der »November Brasserie« ganz besonders am Herzen liegt und als einziges aus dem Konzept fällt, ist das Wiener Schnitzel – eine Hommage an den gastronomischen Vorgänger und Namensvetter des Restaurants. Auf der Frühstücks- und Lunchkarte finden sich Gerichte wie das japanische Omelette mit Gemüse und frittiertem Reis oder Fluffy Ricotta Pancakes mit Honigwabenbutter und Sahne-Chantilly.

Der Gastraum der neuen »November« Brasserie.
© Nils Hasenau
Der Gastraum der neuen »November« Brasserie.

Elf Signature Drinks

Auch auf die Drinks können sich die Gäste freuen. Da der November der elfte Monat des Jahres ist, hat die Zahl Elf in diesem Restaurant eine große Bedeutung. So stehen auf der Dinner-Karte auch genau elf Drinks. Diese sind allesamt eigene Kreationen von Barchef Sapunkov. Die Konzipierung seiner Cocktails beruht auf seiner Überzeugung, sich mit der japanischen Kultur auseinanderzusetzen, um die Geschmackswelten zu verstehen. Durch diese Auseinandersetzung entwickeln sich die Drinks stetig weiter. Aktuell stehen auf der Karte elf Drinks, die aus europäischen und japanischen Aromen und Drinks fusioniert worden. So wird beispielsweise der Gin and Tonic durch Shiso ergänzt und statt Moscow Mule trinkt man in der Husemannstraße Tokyo Mule mit Kaffir, Rum, Yuzu, Ingwer und Lemongrass.

Für seine Drinks werden ausschließlich frische, saisonale Zutaten genutzt und von künstlichen Geschmacksverstärkern Abstand genommen. Sapunkovs elf Cocktails kann man ab 18 Uhr zum Dinner bestellen. Aber auch morgens und mittags gibt es kreative Cocktails. Neben den Cocktails findet sich auf der »November«-Getränkekarte auch eine große Auswahl an internationalen Weinen, darunter auch Natur-Weine und Orange-Wine, außerdem Sake, Shochu und der »The-Catch«-Champagner aus hauseigener Produktion. Insgesamt verfügt das Restaurant über 40 Plätze im Innenbereich und zusätzliche 65 Plätze auf der Terrasse. 


INFO

November Brasserie
Husemannstraße 15
10435 Berlin
november.berlin

Marie Gewalt
Marie Gewalt
Falstaff Scout
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