Barkultur: Bitter sweet Symphony
Er regt den Appetit an und läutet einen genussreichen Abend ein: Ein frischer Aperitif verbindet das Bittere mit süßem Dolce Vita – und stillt den ersten Durst.
Ach beim Aperitif zeigt sich der derzeit so heftig diskutierte Gegensatz von global und regional. Da gibt’s auf der einen Seite die amerikanischen Before-Dinner-Cocktails und auf der anderen die regionalen Aperitifs: Cocktails sind Kinder der American Bar, einer der ersten und nachhaltigsten globalen Entwicklungen auf diesem Planeten. Die prominentesten Vertreter dieser Gattung, Martini und Manhattan, gelten als echte Hardcore-Shortdrinks. Ob sie mit ihrem Alkoholgehalt den Magen öffnen oder eher belasten, sei einmal dahingestellt.
Die Aperitifs im engeren Sinn dagegen sind im Grunde regionale Spezialitäten, die erst später eine gewisse Internationalisierung erfuhren. Campari in Italien, Sherry in Spanien, Pastis in Frankreich, Ouzo in Griechenland und Raki in der Türkei. Sie haben einen geringeren Alkoholanteil, wenngleich oft nicht an sich, sondern weil sie mit Wasser, Soda, Säften oder Softdrinks verdünnt werden. Deshalb sind Longdrink-Aperitifklassiker in Wirklichkeit keine Magenöffner, sondern Durstlöscher. Eine frühlingshafte Interpretation des Aperitifs finden Sie rechts.
Cocktailrezept: Frühlingserwachen
Aus dem Falstaff Magazin Nr. 02/2017.