Nils Henkel auf Burg Schwarzenstein

Nils Henkel auf Burg Schwarzenstein
© Wonge Bergmann

Aus für Nils Henkel

Der Zwei-Sterne-Koch kehrt nach eigener Aussage nicht wieder zurück auf Burg Schwarzenstein im Rheingau.

Nach nur drei Jahren als Küchenchef auf Burg Schwarzenstein in Johannesberg/Geisenheim hat Sternekoch Nils Henkel das Restaurant verlassen. Henkel wird nicht auf die Burg zurückkehren, wie er gegenüber Falstaff bestätigte. Zu weiteren Details wollte er sich nicht äußern. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung schreibt, war Henkel und einem Großteil seines Teams bereits zu Ende März gekündigt worden.

Das plötzliche Aus kommt überraschend, noch im März konnte der renommierte Koch seinen zweiten Michelin-Stern bestätigen. Der Grund für die Trennung liegt nach Angaben der Hotel-Geschäftsführung in der mangelnden Wirtschaftlichkeit des Spitzenrestaurants. »Eine durchschnittliche Belegung von zehn Gästen im letzten Jahr in unserem Gourmetrestaurant haben uns zu dieser Entscheidung gezwungen. Durch die Corona-Krise und die dadurch entstandenen Umsatzverluste geht uns nun endgültig die Puste aus«, schreibt Geschäftsführer Michael Teigelkamp in einer Stellungnahme. Er bedankte sich bei Henkel für »drei wunderbare Jahre in unserem Haus«, menschlich habe es gepasst. 

Nils Henkel, 1969 in Kiel geboren, gilt als einer der innovativsten Köche Deutschlands, der die deutsche Küche neu definiert, und mit seinen Gerichten nachhaltig Akzente gesetzt hat. Sein souverän raffinierter Kochstil, den er »Pure Nature Küche« nennt, zeichnet sich durch eine außergewöhnliche und perfektionierte aromatische Komplexität aus.

Henkel arbeitete nach seiner Ausbildung in Eutin unter anderem in den Hamburger Restaurants »Le Jardin« und »Landhaus Scherrer«, bevor er 1997 zu Dieter Müller ins Schlosshotel Lerbach wechselte. Ab 1999 Souschef, machte ihn Dieter Müller 2004 zum gleichberechtigten Küchenchef im mit drei Michelin-Sternen ausgezeichneten Restaurant. Im Februar 2008 übernahm Henkel nach dem Ausscheiden von Dieter Müller die alleinige Verantwortung des Restaurants. Nachdem das »Gourmetrestaurant Lerbach« Ende 2014 geschlossen wurde, war Henkel freiberuflich tätig, bevor er im Februar 2017 die Küchenleitung auf Burg Schwarzenstein übernahm.

Was die Nachfolge von Henkel auf Burg Schwarzenstein angeht, gibt es noch keine konkreten Pläne. An einem neuen Konzept werde gefeilt, heißt es in der Pressemitteilung des Hotels. Ein »stylisher Glaspavillon« stehe im Mittelpunkt der Überlegungen. Am 16. Mai soll das Burgrestaurant wieder öffnen. 

Hinweis: Der Artikel wurde am 12. Mai mit der Stellungnahme des Hotels aktualisiert. 

Ingo Swoboda
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